Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
2024
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Die nordrhein-westfälische Umweltwirtschaft erlebt seit 2020 einen Wachstumsschub. Ihre jährliche Bruttowertschöpfung stieg zwischen 2020 und 2023 um 9,2 Milliarden Euro auf nahezu 52,8 Milliarden Euro. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm im selben Zeitraum um 21.600 zu und liegt nun bei rund 599.000 Personen.
Der Umweltwirtschaftsbericht Nordrhein-Westfalen erscheint in diesem Jahr bereits zum fünften Mal. Im Auftrag des Landesumweltministeriums wurden die ökonomische und ökologische Bedeutung der Umweltwirtschaft, ihre Entwicklung und technologischen Schwerpunkte sowie ihre internationale Positionierung herausgearbeitet.
Die Umweltwirtschaft leistet in Nordrhein-Westfalen nicht nur einen ökonomischen, sondern auch einen ökologischen Beitrag für die Gesellschaft. Der Umweltwirtschaftsbericht beziffert die Leistungen der Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 wie folgt:
Die ökologische Leistung der Umweltwirtschaft setzt sich aus den vermiedenen Umweltkosten und der ökologischen Wertschöpfung zusammen und lag 2023 damit bei 28,9 Milliarden Euro.
Die ökonomische Bilanz prägen die großen Teilmärkte
Mit 599.000 Personen umfasste die Umweltwirtschaft 2023 mehr Erwerbstätige als die Metallindustrie und der Maschinenbau in Nordrhein-Westfalen zusammen.
Akteure aus Nordrhein-Westfalen wirken an den wichtigsten Innovationsthemen zur Transformation mit. Der Bericht zeigt herausragende Innovationsprojekte zur Kreislaufwirtschaft und zur Wasserwirtschaft, aber auch zu Minderungs- und Schutztechnologien auf. Innovationsschwerpunkte sind das Recycling von Batterien sowie Windenergie- und Photovoltaikanlagen.
Nordrhein-Westfalen war das erste Bundesland, das eine eigene Umweltwirtschaftsstrategie verabschiedet hat. Seit 2010 verfolgt es diese ressortübergreifende Strategie. Mit dem Umweltwirtschaftsbericht hat das Land ein Berichts- und Monitoringsystem etabliert, mit dem die ökonomische Bedeutung der Umweltwirtschaft erfasst werden kann.Der Umweltwirtschaftsbericht dient außerdem als Ausgangspunkt für umwelt- und wirtschaftspolitische Maßnahmen und zugleich als Maßstab, um den Erfolg dieser Maßnahmen zu messen.
In der amtlichen Klassifikation nach Wirtschaftszweigen und Gütergruppen ist die Umweltwirtschaft nicht aufgeführt. Um ihre wirtschaftliche Bedeutung empirisch zu betrachten, ist daher eine statistische Abgrenzung der wirtschaftlichen Aktivitäten und Produkte erforderlich. Unsere Kriterien sind: ein direkter Umweltnutzen, die Wirkung als umweltfreundliches Substitut sowie eine unterstützende Wertschöpfungs- bzw. Klimaanpassungsfunktion. Erfüllt ein Produkt, ein Verfahren oder eine Dienstleistung eines dieser Kriterien, zählt es zur Umweltwirtschaft.
Für die quantitativen Analysen nutzten wir unser envigos-Modell. Die Kennwerte wurden nach Teilmärkten, Marktsegmenten und Technologiebereichen der Umweltwirtschaft unterschieden. Außerdem haben wir die regionale Ausprägung dieser Querschnittsbranche in den neun Wirtschaftsregionen Nordrhein-Westfalens untersucht.
Um die Innovationsleistung der Umweltwirtschaft zu messen, wurden die Patentanmeldungen von nordrhein-westfälischen Unternehmen analysiert.
Zum Umweltwirtschaftsbericht 2024 (Webseite, Landesregierung NRW)
Impulse für die Umweltwirtschaft 2023
Zum Umweltwirtschaftsbericht 2022
Weitere Informationen zum Umweltwirtschaftsbericht
Projektteam: Tim Bichlmeier, Philipp Hutzenthaler, Jannis Lambert, Oliver Lühr, Robert Norpoth, Michelle Reuter, Katharina Wilkskamp, Vera Wechner
Stand: 07.11.2024
Prinzipal
Partner, Bereichsleitung Umwelt-, Kreislaufwirtschaft & Klimawandel
Das Binnenmarktprogramm fördert den EU-Binnenmarkt, um ihn zu stärken, zu vereinheitlichen und wettbewerbsfähiger zu machen. Prognos war an der Halbzeitevaluation des Programms beteiligt.
Mehr Pflegebedürftige, weniger Personal: Der demografische Wandel verschärft den Personalmangel in der Pflege. In welchen Regionen bis 2045 besonders viele Fachkräfte fehlen, zeigen wir in Kooperation mit SPIEGEL Online.
Die Public Sector Loan Facility ist ein Finanzierungsinstrument der EU, um einen sozial gerechten Übergang zur Klimaneutralität in den Regionen zu sichern. Prognos und t33 srl evaluierten das Instrument.
Prognos unterstützt das nordrhein-westfälische Umweltministerium bei der Organisation, Durchführung und Etablierung der weltweit ersten Fachausstellung für die Klimaanpassungswirtschaft.
Die deutsche Industrie ist abhängig von Rohstoffen und Vorprodukten aus dem Ausland – insbesondere China. Prognos untersuchte Lieferketten und gibt Handlungsempfehlungen.
Die Erbschaftsteuer auf breitere Füße stellen: Das empfiehlt Michael Böhmer der neuen Regierung. Warum eine Reform wachstumsfreundlich wäre und den sozialen Zusammenhalt stärken würde, argumentiert er im CEO.Table.
Prognos analysierte im Auftrag des BMWK die Raumwirksamkeit des Gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen (GFS) und evaluierte dieses im Hinblick auf die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse.
Klare Prioritäten für Klimapolitik und ökologische Modernisierung: Das empfiehlt der Expertinnen- und Expertenkreis „Strategiekreis Klimatransformation“ der nächsten Bundesregierung in einem Strategiepapier.
Im Auftrag des BMWK evaluieren wir zusammen mit ifeu, ITG und FIW die Wirkung des BEG im Förderzeitraum 2021 – 2025.
Mehr Wirtschaftswachstum, vollere Staatskassen, soziales Wohl: Die Arbeit von Frauen zahlt sich aus. Warum es sich lohnt in die Gleichstellung zu investieren, analysierten wir für das BMFSFJ.
Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.