Einen eigenen Schlaf- und Wohnraum, barrierefreie Ausstattung und Hilfe zur Selbstständigkeit: So lauten einige der Erwartungen, die betreuungsbedürftige Menschen an ihre Wohnformen haben.
Das hat eine Befragung der Prognos AG unter rund 100 Pflegebedürftigen ergeben.
Mehr als der Hälfte der Befragten ist es wichtig, dass ihre Privatsphäre gesichert ist und sie über individuelle Gestaltungsmöglichkeiten verfügen. Zwei Drittel erwarten, dass sie die Alltagshilfen auswählen können, diese an ihre Gewohnheiten angepasst werden und bezahlbar sind.
Bei den Erwartungen an die gesundheitlichen Unterstützungsleistungen stehen bei über 90 Prozent der Befragten die Gewährleistung von Versorgungssicherheit – nach Möglichkeit rund um die Uhr – im Vordergrund und der Wunsch, auch bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustands nicht mehr umziehen zu müssen.
Die Ergebnisse der Befragung stellt der aktuelle Infobrief zum „Modellprogramm zur Weiterentwicklung neuer Wohnformen“. Das Programm wird vom Gesetzgeber im Rahmen des Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz von 2012 gefördert. Der GKV-Spitzenverband setzt das Modellprogramm um, Prognos und das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) übernehmen die wissenschaftliche Begleitung.
Ziel des Modellprogramms ist es, wissenschaftlich gestützte Wohnformen für pflege- und betreuungsbedürftige Menschen als Modelle guter Praxis zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren. Im Mittelpunkt stehen Wohnkonzepte für pflege- und betreuungsbedürftige Menschen, die ihnen ein weitgehend selbstbestimmtes Wohnen bei gleichzeitiger Versorgungssicherheit ermöglichen.
Gleichzeitig müssen die Konzepte den Anforderungen an Nutzerorientierung, Qualität der Versorgung, Wirtschaftlichkeit, Übertragbarkeit und Nachhaltigkeit gerecht werden.
Aktuelle Informationen zu den Zielen, dem Aufbau und zur Umsetzung des Modellprogramms werden in einem regelmäßig erscheinenden Infobrief des GKV-Spitzenverbands herausgegeben.
Veröffentlichung in Fachzeitschrift
In der Fachzeitschrift Pro Alter (Ausgabe: 01/2018, Website medhochzwei-verlag.de) ziehen Ursula Kremer-Preiß und Dr. Tobias Hackmann eine Zwischenbilanz zum "Modellprogramm zur Weiterentwicklung neuer Wohnformen".
Vorabveröffentlichung zu konzeptionellen Grundlagen
Im Mai 2018 haben Prognos und KDA im Vorgriff auf die Publikation der Gesamtergebnisse eine Veröffentlichung (Website GKV) erstellt. Darin werden die konzeptionellen Grundlagen und die methodischen Schritte der Evaluation der teilnehmenden Projekte vorgestellt - in Bezug auf die Kriterien Nutzerorientierung, Qualität, Wirtschaftlichkeit, Übertragbarkeit und Nachhaltigkeit.
Autorinnen und Autoren:
Ursula Kremer-Preiß (Kuratorium Deutsche Altershilfe), Tobias Hackmann (Prognos)
Über Prognos
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