Kann eine richtige europäische Abfallwirtschaft zu der Erreichung der EU-Ziele des Pariser Klimaabkommens beitragen? Gemeinsam mit CE Delft haben wir diese Frage für mehrere europäische Abfallwirtschaftsverbände untersucht.
Hohes CO2-Reduktionspotenzial durch richtige Abfallwirtschaft
Die Studie hebt den Zusammenhang von einem verstärkten Recycling und der Reduzierung der CO2-Emissionen ausgewählter Abfallströme hervor. Sie unterstreicht die Bedeutung der konsequenten Umsetzung der Abfallhierarchie und den wichtigen Beitrag, den die Abfallwirtschaft zu den zentralen politischen Zielen der Europäischen Union leistet. Das Erreichen des EU-Recyclingziels von 65 Prozent und des Deponieziels von maximal zehn Prozent wird zu einer Verringerung der CO2eq-Emissionen um 150 Millionen Tonnen im Vergleich zu 2018 führen.
Ein Ausblick auf die Ergebnisse wurde anlässlich der Klimakonferenz in Glasgow veröffentlicht. Zur Pressemitteilung COP (PDF)
Die Ergebnisse der Studie
- Im Jahr 2018 konnte die Abfallwirtschaft für die im Rahmen der Studie ausgewählten 10 Abfallarten bereits nahezu eine CO2-Neutralität erzielen (13 Mio. t CO2eq).
- Bei erfolgreicher Umsetzung der aktuellen Abfallgesetzgebung bis 2035 (Projektion 1) in der EU (27 Mitgliedsländern und UK) können CO2-Emissionen in Höhe von -137 Mt CO2eq vermieden werden. Bei der ehrgeizigeren Projektion 2 würde sich das Einsparpotenzial sogar fast verdoppeln. Die derzeitige CO2-Nettoemissionsbelastung von 13 Mio. t CO2eq könnte zu einer CO2eq Nettoemissionsvermeidung in Höhe von -283 Mio. t CO2eq führen.
- Die derzeit größten Einsparungen werden durch das Recycling von Eisenmetall- und Aluminium und die damit verbundene Substitution von Primärrohstoffen erzielt.
- Die Studie zeigt, dass die größten Vermeidungspotenziale für klimaschädliche CO2 Emissionen zukünftig insbesondere durch die Verringerung der Deponierung von organischen Abfällen erzielt werden können.
Downloads
Zur gesamten Studie (englisch, PDF)
Zum Flyer zur Studie (englisch, PDF)
Zum Peer Review (englisch, PDF)
Projektteam: Dr. Bärbel Birnstengel, Richard Simpson, Romy Kölmel und Marijn Bijleveld (CE Delft)
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