Innovative Arbeitsorganisation und neue Kompetenzen: Mit welchen Strategien der Pflegeberuf attraktiver werden und sich die Fachkräftelücke schließen könnte, zeigt eine Prognos-Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.
Mit welchen Strategien kann der Fachkräftemangel in der Altenpflege angegangen werden?
Mit dieser Frage beschäftigt sich eine Prognos-Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Die Untersuchung entstand auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche und eingehender Expertenbefragungen.
Die Prognos-Experten kamen zu dem Ergebnis: In dem Berufsfeld werden nicht nur – wie öffentlich diskutiert – mehr Personal und höhere Gehälter benötigt, sondern vor allem auch bessere Arbeitsbedingungen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf könnte unter anderem durch flexiblere Arbeitszeitmodelle erleichtert werden.
Gezielte Aus- und Weiterbildungsangebote könnten neue Karrierewege für Fachkräfte in der Pflege bis hin zur akademischen Ausbildung eröffnen und dem Beruf so eine neue Perspektive geben. Allerdings müsste es für Altenpfleger auch die Möglichkeit geben, die so gewonnenen Kompetenzen im Alltag anzuwenden. Deshalb ist eine neue Aufteilung der Aufgaben in den Gesundheitsberufen entscheidend. So könnten etwa entsprechend ausgebildete Pflegekräfte unter Umständen auch medizinische Tätigkeiten übernehmen.
Zudem benötigen Altenpfleger eine starke Interessenvertretung, um das Profil des Pflegeberufes weiterzuentwickeln zu können. Die Pflegekammern, die sich derzeit gründen, könnten eine solche Lobbyorganisation darstellen.
Hintergrund
Schon heute gehören Pflegekräfte zu den Engpassberufen. Die Besetzung einer freien Stelle in der Altenpflege dauert im Durchschnitt über 170 Tage.
Zum Themenpapier der Bertelsmann Stiftung (PDF, in German Only)
Autorinnen & Autoren:
Dr. Tobias Hackmann, Laura Sulzer
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Ihr Kontakt bei Prognos
Laura Sulzer
Projektleiterin