Die Folgen des Brexits werden in Deutschland vor allem im verarbeitenden Gewerbe spürbar werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Prognos-Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Demnach könnten hierzulande besonders die Unternehmen der Pharmabranche, der Kokerei- und Mineralölverarbeitung sowie der Metallerzeugung und Metallbearbeitung von den Auswirkungen betroffen sein, wenn die Briten die EU verlassen. „Gemessen an einer Reihe relevanter Indikatoren, die wir für die Studie analysiert haben, sind diese Wirtschaftszweige am stärksten mit dem Vereinigten Königreich verflochten“, so Studienleiter Andreas Sachs. In der britischen Wirtschaft könnten sich die Folgen dagegen am stärksten in den Branchen Chemie, Metallerzeugung und Metallbearbeitung, Bergbau und Kraftwagenbau bemerkbar machen. Wie die von Prognos untersuchten Indikatoren zeigen, weisen britische Unternehmen aus diesen Wirtschaftszweigen die stärkste Abhängigkeit von Deutschland auf. Die Prognos-Studie zeigt auch, dass Folgen des Ausstiegs der Briten aus der EU insgesamt weniger dramatisch ausfallen werden als derzeit viele befürchten. „Wie sich der bevorstehende Brexit am Ende wirtschaftlich auswirkt, lässt sich nur schwer abschätzen. „Wer sich allerdings nur die amtlichen Handelsdaten anschaut, überschätzt die Folgen vermutlich“, so Sachs. „Ganz so gravierend, wie die reinen Außenhandelszahlen vermuten lassen, werden die Auswirkungen wohl nicht sein.“ Hintergrund Laut Zahlungsbilanzstatistik der Deutschen Bundesbank exportierte Deutschland im Jahr 2017 Güter und Dienstleistungen im Wert von fast 115 Milliarden Euro auf die Insel, das sind mehr als 7 Prozent aller Ausfuhren. Im Gegenzug importierte die Bundesrepublik Güter und Dienstleistungen im Wert von knapp 70 Milliarden Euro aus Großbritannien, das sind 5 Prozent aller Einfuhren. Diese Zahlen zeigen Deutschland und Großbritannien als wichtige Handelspartner. Doch die deutsch-britischen Wirtschaftsbeziehungen bilden sie längst nicht vollständig ab. Um zu messen, welche Branchen in beiden Ländern wie stark vom Brexit betroffen sein werden, hat Prognos deshalb untersucht, wie abhängig die Wirtschaftszweige vom jeweiligen Land sind. Dafür wurden folgende Indikatoren ausgewählt: Der Anteil der britischen Wertschöpfung, die Unternehmen in Deutschland importieren, am Wert der in Deutschland hergestellten Produkte, die in Deutschland und im Ausland verkauft werden. Der Anteil, den die nach Großbritannien exportierte Wertschöpfung an der Wertschöpfung hat, den eine Branche in Deutschland insgesamt erbringt. Und der Anteil, den die nach Großbritannien exportierten Endnachfrageprodukte an den insgesamt exportierten Endnachfrageexporten haben. Direkt zur Studie (Englisch, PDF, Website Bertelsmann Stiftung) Autor: Dr. Andreas Sachs Haben Sie Fragen? Ihr Kontakt bei Prognos Dr. Andreas Sachs Projektleiter Profil ansehen Unsere Arbeiten zu diesem Thema Analyse der Fahrzeug- und Zulieferindustrie im Raum Hannover/Hildesheim laufend | Projekt Die Fahrzeugindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Als Basis für ein zukunftsfähiges Profil analysiert Prognos die Transformationspotenziale der Branche in der Region. Mehr dazu Die wirtschaftliche und soziale Lage in kreativen Berufen laufend | Projekt In einer umfassenden Studie analysiert Prognos die soziale und wirtschaftliche Lage von freischaffenden und hybrid erwerbstätigen Kreativen. Die Ergebnisse dienen als Basis für zielgerichtete Verbesserungen. Mehr dazu Dossier Live: Weiterbildung in der Kultur- und Kreativwirtschaft 6. September 2023 | Event Am 6. September 2023 stellen Christina Schenten, Arun Mahato und Lukas Röbke die wesentlichen Erkenntnisse des Dossiers Weiterbildung in der Kultur- und Kreativwirtschaft vor. 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September 2022 | Event Kristina Stegner stellt die Transformationsagentur Rheinland-Pfalz vor, bei deren Umsetzung Prognos das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung fachlich und organisatorisch unterstützt. Mehr dazu Adobe Stock - CleverStock Über Prognos Wir geben Orientierung. Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert. Mehr erfahren