Prognos nahm im Auftrag der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein die Region unter die Lupe: Wie wird die Region von außen wahrgenommen? Was sind die Besonderheiten, die die Region von anderen abhebt? Und die wichtigste Frage: Was muss die Region tun, um den guten Status zu erhalten? Herausgekommen ist im Rahmen eines intensiven Dialog- und Beteiligungsprozesses eine Zukunftsstrategie, die am 6. Februar 2020 auf einer Pressekonferenz der dortigen IHK vorgestellt wurde.
Stärken und Schwächen der Region
„Der Südliche Oberrhein ist Tourismus- und Wirtschafts- und Wissenschaftsregion zugleich“, definierte Studienautor Tobias Koch. Diese Kombination sei zugleich eine Herausforderung und Hürde, denn es gelte, das Profil der Region gerade für die Außenwahrnehmung in Richtung Fachkräfte und politische Entscheidungsträger zu schärfen. Geprägt sei die Region außerdem von einer breiten und diversifizierten Branchenstruktur sowie von deutlichen Entwicklungsunterschieden zwischen dem in vielen Bereichen überhitzten Oberrheintal sowie Tälern und Hochlagen des Schwarzwaldes, heißt es in der Regionalanalyse. Daneben gibt es eine breite und starke Wissenschaftslandschaft. Größte Probleme schon heute sind der Fachkräftemangel sowie Engpässe in der Infrastruktur (u.a. Verkehr, Glasfaser/Mobilfunk Wohn- und Gewerbeflächen).
Die Strategie
„Aktives Handeln ist notwendig, um den Wohlstand der Region zu halten“, betont Tobias Koch. Für die Region ergeben sich strategische Leitlinien und Ziele. Der Südliche Oberrhein benötigt ein klares, erkennbares und unverwechselbares Profil. Das Thema „Nachhaltigkeit“ könnte eine gemeinsame und weiterzuentwickelnde Klammer bzw. Kompetenzfeld der Region werden. Wichtig ist auch der flächendeckende Ausbau mit Breitband und Mobilfunk sowie die schnellstmögliche Umsetzung prioritärer Verkehrsprojekte, wie der Rheintalbahn oder der Ausbau der Autobahn A5, sowie ein verbesserter Anschluss der Gewerbegebiete an den ÖPNV.
Das Vorgehen
Anderthalb Jahre hat Prognos im Zusammenspiel mit dem Auftraggeber führende Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger der Wirtschaft, Wissenschaft sowie Politik und Verwaltung in den Prozess der „Zukunftsstrategie Südlicher Oberrhein“ intensiv einbezogen. Viele Kennzahlen wurden aufbereitet, teils sehr persönliche Gespräche sowie thematische Workshops und Strategiegespräche geführt. Mehr als 70 Personen sind auf Arbeits- und Entscheidungsebene dabei gewesen. Hinzu kamen außerdem rund 650 Rückmeldungen aus einer Unternehmensbefragung der IHK, die ebenfalls in die Studie eingeflossen sind, sowie regelmäßige Rückkoppelungen mit Gremien der IHK Südlicher Oberrhein.
Zum Endbericht (PDF, Webseite der IHK Südlicher Oberrhein)
Autorinnen & Autoren: Tobias Koch, Melanie Reisch