Zurück zur Projektübersicht

Klimaschutzvereinbarung mit Unternehmen

Auftraggeber

Umweltministerium Baden-Württemberg

Jahr

2020


Am 18. August 2020 gab Umweltminister Franz Untersteller den Startschuss für das neue Klimabündnis mit baden-württembergischen Unternehmen. Prognos entwickelte im Auftrag des Umweltministeriums Baden-Württemberg das Konzept und begleitende Materialien.

Unternehmen sind als Emittenten Mitverursacher des Klimawandels, können aber auch Betroffene von Extremwetterereignissen sein. Aktiver unternehmerischer Klimaschutz ist somit ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen. Mit der Unterzeichnung der Klimaschutzvereinbarung erklären die Klimabündnispartner – das baden-württembergische Umweltministerium und einzelne Unternehmen – sich gegenseitig bei der Erreichung der Klimaschutzziele zu unterstützen und kooperativ zusammenzuarbeiten. Wir entwickelten für das Ministerium das Konzept für die neue Klimaschutzvereinbarung und erarbeiteten begleitende Materialien wie ein interaktives Excel-Tool zur Datenerfassung sowie einen Leitfaden zur Unterstützung der Unternehmen. Redaktionell begleitet und grafisch umgesetzt wurde das Projekt von unserem Partner ÖkoMedia.

Rahmenbedingungen für die Klimaschutzvereinbarung

In einer individuellen Klimaschutzvereinbarung halten Unternehmen ihre Ziele für die nächsten zehn Jahre fest und konkretisieren sie mit einem fünf-Jahres-Zwischenziel sowie entsprechenden Maßnahmen. Gemeinsam mit dem baden-württembergischen Umweltministerium werden diese Ziele und Maßnahmen inhaltlich abgestimmt.

Innerhalb des ersten Jahres übermittelt das Unternehmen eine Treibhausgas-Ausgangsbilanz an das Umweltministerium. Außerdem werden jährlich die wesentlichen Treibhausgasemissionen, die das Unternehmen direkt emittiert, aber auch diejenigen, die indirekt durch Emissionen in der Lieferkette entstehen, erfasst. Nach fünf Jahren muss ein erster Monitoringbericht, der den Zielerreichungsgrad und die durchgeführten Maßnahmen reflektiert, erstellt werden. Nach zehn Jahren kann die Klimaschutzvereinbarung verlängert werden; hierzu ist ein zweiter Monitoringbericht erforderlich. Anderenfalls wird ein Endbericht erstellt.

Ermittlung der Ausgangssituation und der Zielerreichnung

Erhoben werden nicht nur die CO2-Emissionen, sondern auch andere klimarelevante Emissionen wie Methan (CH4), Lachgas (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFCs), Schwefelhexaflourid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3).

Zur Erstellung der Treibhausgas-Ausgangsbilanz und der Zwischenstände werden im Leitfaden Bilanzierungsstandards wie das Greenhouse Gas-Protocol oder die ISO-Norm 14064 sowie Online-Instrumente zur Berechnung vorgeschlagen, die eine genaue Erfassung und Zuordnung der Emissionen zu den Bereichen – direkte Aktivitäten des Unternehmens, eingekaufte Energie und indirekte Emissionen – ermöglichen. Auch mögliche Maßnahmen zur Reduzierung des CO2e-Fußabdrucks werden im Leitfaden vorgeschlagen.

„Eine besondere Herausforderung stellt die Erfassung der Emissionen der vor- und nachgelagerten Lieferkette dar“, so Prognos-Projektleiterin Myrna Sandhövel. „Aufgrund der geringen Verfügbarkeit der Primärdaten sehen sich Unternehmen hier häufig mit großen Lücken konfrontiert. Das Greenhouse Gas-Protocol skizziert hierfür jedoch vier Methoden, die bei der Berechnung der Emissionen weiterhelfen.“

Zur Klimaschutzvereinbarung und weiteren Infos (Webseite www.win-bw.com)

Autorinnen & Autoren: Myrna Sandhövel, Jannis Lambert, Oliver Lühr

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Jannis Lambert

Senior Projektleiter

Profil ansehen

Unsere Arbeiten zu diesem Thema

Bezifferung von Klimafolgekosten in Deutschland

2023
| Projekt

Hitze, Dürre, Fluten – für das BMWK und BMUV haben wir die bezifferbaren Kosten von Extremwetterereignissen in Deutschland seit dem Jahr 2000 systematisch zusammengeführt und durch Detailuntersuchungen ergänzt.

Gesamtwirkung von Klimawandel, Klimaschutz und Klimaanpassung auf die deutsche Wirtschaft

laufend
| Projekt

Ein Gutachten für das Bundeswirtschaftsministerium wird erstmals die volkswirtschaftlichen Auswirkungen dieser drei Bereiche gemeinsam abschätzen.

Ökologische Transformation und Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein

2023
| Projekt

Wie viele Fachkräfte braucht Schleswig-Holstein für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen? Was sind die Schlüsselberufe für eine erfolgreiche Umsetzung?

Webinar: Wohlstandseffekte der Energiewende

| Event

Dr. Almut Kirchner stellt bei einem Webinar der INSM die Kurzstudie „Wirkungen von beschleunigten Genehmigungsverfahren und Klimainvestitionen“ vor.

Delegationsreise USA: Energy Technology & Circular Economy

| Event

Unsere Kollegin Greta Dekker wird für das KNUW in die USA reisen und dort die „Green Economy made in NRW“ vorstellen.

Forum Klimaresilienz NRW

| Event

Das Forum Klimaresilienz, organisiert vom Netzwerk Klimaanpassung und Unternehmen.NRW, bietet Ausstellungen, Vorträge, konkrete Praxisbeispiele u. v. m. zum Thema Klimaanpassung. Oliver Krischer eröffnet das Event.

Niederländische Circular Economy Week: Workshop zu zirkulären Geschäftsmodellen

| Event

Greta Dekker präsentiert die Arbeit des Kompetenznetzwerk Umweltwirtschaft.NRW und bringt den Teilnehmenden anhand eines Lernspiels zirkuläre Geschäftsmodelle näher.

DG REGIO – Evaluation European Green Deal

laufend
| Projekt

Wie gut hilft die EU-Kohäsions- und Strukturpolitik dabei, den grünen Wandel in Europa voranzutreiben? Diese und anderen Fragen gehen wir gemeinsam mit COWI, Milieu und CSIL im Auftrag der Europäischen Kommission (DG REGIO) nach.

Klima-Hackathon in NRW

| Event

Studierende verschiedenster Fachrichtungen aus NRW haben die Chance, Lösungsansätze für die unternehmerische Klimaanpassung zu entwickeln.

Abschlussworkshop: Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland

| Event

Das Projektteam präsentiert zentrale Ergebnisse des Forschungsvorhabens und diskutiert mit dem BMWK und BMUV Schlussfolgerungen für die künftige Gestaltung der Klimaanpassungspolitik sowie klimapolitische Ziele und Maßnahmen.

Über Prognos

Wir geben Orientierung.

Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.

Mehr erfahren