Die Covid-19-Pandemie verursachte 2020 in nahezu allen Ländern weltweit eine Rezession. Insgesamt schrumpfte das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,7 Prozent. Eine Studie zur künftigen Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland und Bayern und der Welt im Auftrag der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. zeigt: Die Weltwirtschaft erholt sich bereits 2021 mit einem Plus von 5,2 Prozent deutlich. Damit wurde global bereits wieder das Niveau von vor der Covid-19-Pandemie erreicht. Einige große EU-Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland, brauchen hingegen bis 2022. Unterschiedliche Auswirkungen der Covid-19-Pandemie In manchen Ländern fiel die Rezession im Jahr 2020 deutlich stärker aus als die voraussichtliche Erholung im Jahr 2021. Hierzu gehören die großen westlichen EU-Mitgliedstaaten (u. a. Deutschland) sowie das Vereinigte Königreich. Andere Länder wie die Schweiz, Polen oder die USA können die Rezession bereits im Laufe des Jahres 2021 wieder wettmachen. Südkorea und China kamen sogar ohne Rezession durch das Jahr 2020. Die relativ rasche Erholung der Weltwirtschaft ist darauf zurückzuführen, dass die Rezessionen nicht durch strukturelle Ungleichgewichte entstanden sind, sondern durch einen exogenen Schock. Sobald der Auslöser des Schocks – die Pandemie – im Griff ist, kann die Wirtschaft wieder an die dynamische Entwicklung vor der Rezession anknüp-fen. Langfristiges Wachstum der Weltwirtschaft Insgesamt dürfte die globale Wirtschaftsleistung zwischen 2020 und 2040 um zwei Drittel zulegen. Dabei wird China wohl mit 31 Prozent den größten Beitrag leisten, gefolgt von den USA mit 18 und der Europäischen Union mit 11 Prozent. Die EU muss sich jedoch künftig selbstbewusster positionieren, wenn sie zwischen den Rivalen China und USA weiterhin eine bedeutende Rolle spielen will. Deutschland in der langen Frist Bis 2040 wird die deutsche Volkswirtschaft in einem moderaten Tempo von durchschnittlich 1,1 Prozent pro Jahr wachsen. Abhängig ist dieses zukünftige Wachstum vor allem vom technischen Fortschritt. Ohne technischen Fortschritt – der zunehmend von der Digitalisierung getrieben wird – würde die deutsche Volkswirtschaft in den kommenden Jahrzehnten schrumpfen. Bayern im Blickpunkt Das Wirtschaftswachstum in Bayern lag in der Vergangenheit über dem in Gesamtdeutschland. Und auch künftig wird Bayern etwas schneller wachsen (1,2 % jährlich bis 2040). Verantwortlich für diesen Unterschied sind in Bayern besonders stark vertretende wachstumsstarke Branchen wie der Fahrzeugbau oder die Informations- und Kommunikationsbranche. Zudem profitiert Bayern von einer günstigeren demografischen Entwicklung. Während die deutsche Gesamtbevölkerung ab Mitte der 2020er-Jahre leicht schrumpft, wächst sie in Bayern noch bis Mitte der 2030er-Jahre. Der Strukturwandel setzt sich fort In Deutschland werden heute andere Waren hergestellt und andere Dienstleistungen erbracht als vor einigen Jahrzehnten und die Erwerbsbevölkerung ist zu einem großen Teil in anderen Wirtschaftszweigen beschäftigt als damals – die Struktur von Volkswirtschaften befindet sich im ständigen Wandel. „Inzwischen fällt ein Großteil der Wertschöpfung und Beschäftigung in unserem Land auf den Dienstleistungssektor. Gleichwohl zeichnen sich Deutschland und Bayern im internationalen Vergleich durch einen starken industriellen Kern aus“, so Prognos Projektleiter Johann Weiß. Und auch künftig setzt sich der Strukturwandel fort. Der vbw Prognos Report beleuchtet detailliert die Perspektiven der 20 bedeutendsten Branchen. Zukunft der bayerischen Absatzmärkte Bayern und Deutschland sind eng verflochten mit Volkswirtschaften auf der ganzen Welt. Die Entwicklung der heimischen Wirtschaft hängt dementsprechend auch von der Wirtschaftsentwicklung der internationalen Märkte ab. Das gilt gerade für exportorientierte Industrieunternehmen. Der vbw Prognos Report zeigt auf Basis von Langfristprognosen Zukunftstrends und Entwicklungsperspektiven in 25 Volkswirtschaften auf, die für den bayerischen Außenhandel von besonderer Bedeutung sind. Die Studie ist nicht öffentlich zugänglich. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an die vbw Autorinnen und Autoren: Jakob Ambros, Dr. Michael Böhmer, Dr. Heiko Burret, Dr. Oliver Ehrentraut, Jan Limbers, Philipp Kreuzer, Heidrun Weinelt, Johann Weiß (Projektleitung), Eva Willer Haben Sie Fragen? Ihr Kontakt bei Prognos Johann Weiß Senior Projektleiter Profil ansehen Dr. Oliver Ehrentraut Partner, Direktor, Leitung der volkswirtschaftlichen Abteilung Profil ansehen Dr. Michael Böhmer Chefvolkswirt, Leitung Corporate Services Profil ansehen Unsere Arbeiten zu diesem Thema Väterfreundliche Wirtschaft 2022 | Projekt Für berufstätige Väter spielt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine große Rolle. Wir haben untersucht, wie fortschrittlich Unternehmen in Deutschland dabei sind. Mehr dazu Absatzmärkte der Zukunft für die bayerische Wirtschaft 30. November 2023 | Event Auf der Veranstaltung des vbw stellt Johann Weiß die Ergebnisse einer neuen Prognos-Studie vor und spricht danach auf dem Panel mit weiteren Gästen. Mehr dazu Neue Beschaffungsmärkte für die bayerische Wirtschaft 24. Oktober 2023 | Event Dr. Michael Böhmer stellt auf der vbw-Veranstaltung die Ergebnisse der Prognos-Studie zu potenziell neuen Beschaffungsmärkten vor und nimmt an der anschließenden Diskussion teil. 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Der Väterreport 2023 für das Bundesfamilienministerium zeigt die Vielfalt der Väter in Deutschland. Mehr dazu Die wirtschaftliche und soziale Lage in kreativen Berufen laufend | Projekt In einer umfassenden Studie analysiert Prognos die soziale und wirtschaftliche Lage von freischaffenden und hybrid erwerbstätigen Kreativen. Die Ergebnisse dienen als Basis für zielgerichtete Verbesserungen. Mehr dazu Lieferketten: Ohne Rohstoffe keine Klimaneutralität 2023 | Projekt Krisen bedrohen immer wieder globale Handelswege. Die Studie von Prognos und Partnern verweist auf Maßnahmen zur Sicherung von strategisch wichtigen Lieferketten. Mehr dazu Potenzial der Kreislaufwirtschaft für die ländliche Entwicklung 2023 | Projekt Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land sind ein Ziel der Bundesregierung. Inwiefern die Kreislaufwirtschaft dazu beitragen kann, untersuchten wir für das BBSR. 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September 2023 | Event Dr. Jan Trenczek nimmt an der Ergebnispräsentation der Arbeitsgruppe „Dekarbonisierung der automobilen Wertschöpfungsketten“ im BMWK teil. Prognos begleitet die Arbeitsgruppe des Expertenkreises. Mehr dazu Nachhaltigkeitscongress 2023 27. September 2023 | Event Dr. Axel Seidel ist Mitdiskutant auf dem Panel Erfolgsfaktoren für das Zielbild nachhaltiges Unternehmen und moderiert ein World Café zum Thema Erfolgsfaktoren für eine gelingende Unternehmenstransformation. Mehr dazu Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Bayern 2023 | Projekt Der bayerische Arbeitsmarkt befindet sich im Strukturwandel. Laut einer neuen Studie wird es im Jahr 2035 in den meisten Regionen und Berufen Arbeitskräfteengpässe geben. Mehr dazu Adobe Stock - CleverStock Über Prognos Wir geben Orientierung. Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert. Mehr erfahren