Die Umweltwirtschaft nimmt in der Region München einen bedeutenden Stellenwert ein. Dies wird u.a. im Hinblick auf die Zahl der Erwerbstätigen deutlich.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Prognos AG im Auftrag des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München.
Insgesamt sind in der Region München etwa 89.500 Erwerbstätige in der Umweltwirtschaft beschäftigt: 58 % (51.600 Beschäftigte) davon entfallen auf die Stadt München und 42 % (37.900 Personen) auf das Umland. Im Jahr 2017 fanden 5,5 % der Erwerbstätigen in der Stadt München in der Umweltwirtschaft eine Beschäftigung, womit sie nur knapp hinter dem Fahrzeugbau (6,0 %) oder der Finanz- und Versicherungsbranche (6,6 %) lag. Der bayerische Vergleichswert liegt bei 6,2 %.
Zu den beschäftigungsstärksten Teilmärkten der Münchner Umweltwirtschaft zählen die Leitmärkte Energieeffizienz (32,3 % Beschäftigungsanteil und 2.400 Unternehmen), umwelt-freundliche Mobilität (30,2 % und 600 Unternehmen) sowie Rohstoff- und Materialeffizienz (15,3 % und 400 Unternehmen). Diese Leitmärkte entwickelten ebenfalls die größte Dynamik von 2010 bis 2017 mit sehr hohen jährlichen Wachstumsraten zwischen 5 % und 7 %. Die klassischen „Kernbereiche“ der Umweltwirtschaft (die Leitmärkte Kreislaufwirtschaft und Was-serwirtschaft) sind in der Stadt München mit jeweils etwa 2.500 Erwerbstätigen vertreten. Diese Leitmärkte entwickelten sich vor allem im Münchner Umland positiv.
Mit Blick auf die Innovationskraft belegt die Münchener Umweltwirtschaft eine unangefochtene Spitzenstellung bei einem Vergleich zwischen den fünf größten deutschen Städten. Im Jahr 2015 meldeten Forscher mit Wohnsitz in München mehr Umweltwirtschaftspatente an, als in Berlin, Hamburg, Köln und Frankfurt zusammen. 11 % aller deutschlandweit angemeldeten Patente in der Umweltwirtschaft gingen auf die bayerische Landeshauptstadt zurück.
Die Innovationsschwerpunkte der Umweltwirtschaft in München liegen bei der umweltfreundlichen Energieerzeugung und -speicherung, der umweltfreundlichen Mobilität und den Effizienzsteige-rungen. Dies zeigen die Patentanalyse sowie die Fachgespräche mit Unternehmen und Univer-sitäten zum Innovationsumfeld in München. Über 22 % aller Münchner Umweltwirtschaftspa-tente wurden im Leitmarkt umweltfreundliche Energieerzeugung und -speicherung und jeweils etwa 15 % in den Leitmärkten Energieeffizienz und umweltfreundliche Mobilität angemeldet
Zukunftsbranche Umweltwirtschaft
Die Umweltwirtschaft ist eine Querschnittsbranche, die sich aus verschiedenen Wirtschafts-zweigen zusammensetzt. Sie vereint klassische Bereiche, wie etwa die Kreislauf- oder Wasser-wirtschaft, mit Teilen des Maschinenbaus und anderen Industriebranchen, verschiedenen Dienstleistungsbereichen und Teilen des Baugewerbes.
Zur Umweltwirtschaft zählen alle Produkte und Dienstleistungen, die einen „direkten Umweltnutzen“ generieren und/oder ein „umweltfreundliches Substitut“ darstellen. Im Rahmen der Untersuchung kam das bewährte Prognos-Modell envigos zur ökonomischen Analyse der Umweltwirtschaft zum Einsatz.
Direkt zum Endbericht (PDF, 65 Seiten, Webseite der Stadt München)
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Autorinnen und Autoren:
Jannis Lambert, Johann Weiß, Richard Simpson, Alina Berner
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Jannis Lambert
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