Dem Landesprogramm „Kulturrucksack NRW“ ist es gelungen, mehr Kinder und Jugendliche nachhaltig für Kulturangebote zu interessieren – und so die Teilhabemöglichkeiten junger Menschen aller Milieus zu stärken.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Prognos-Studie für das nordrheinwestfälische Kulturministerium. Prognos-Experten hatten das Projekt fünf Jahre lang wissenschaftlich begleitet und evaluiert.
Das landesweite Förderprogramm „Kulturrucksack NRW“ soll Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 14 Jahren kostenlose und deutlich kostenreduzierte kulturelle Angebote eröffnen – etwa in Museen, Theatern oder Jugendzentren. Dafür stellt das nordrheinwestfälische Kulturministerium jährlich rund 3 Millionen Euro zur Verfügung.
Förderprogramm zeigt Wirkung
Rund die Hälfte der teilnehmenden Kommunen und Kreise gaben an, dass die Kinder und Jugendlichen bestimmte Kultur- und Jugendeinrichtungen jetzt häufiger nutzen. Noch deutlicher werden die Auswirkungen des Kulturrucksack-Programms auf die Zielgruppenerreichung eingeschätzt: 85 Prozent stimmten „voll“ oder „eher“ zu, dass es mithilfe des „Kulturrucksacks“ gelungen ist, neue Gruppen von Kindern und Jugendliche als Teilnehmende zu gewinnen.
Ein Ergebnis ist zudem, dass das Programm die Teilhabechancen von jungen Menschen aus allen Milieus stärkt. So war für rund 20 Prozent der im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung befragten Kinder und Jugendlichen von Bedeutung, dass das Kulturrucksack-Angebot kostenlos war. Auch wurden vermehrt bestimmte Zielgruppen gezielt angesprochen – etwa Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, mit Fluchterfahrung als auch aus „bildungsfernen“ Familien.
Großer Zuspruch von Kindern und Jugendlichen
Bei den Kindern und Jugendlichen stieß das Programm auf großen Zuspruch – mehr als 70 Prozent wünschten sich erneut teilzunehmen, nachdem sie den „Kulturrucksack“ kennengelernt hatten. Zudem berichteten Kulturrucksack-Akteure, dass sich das Projekt positiv auf die Persönlichkeit der Kinder und Jugendlichen ausgewirkt und etwa ihr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein gestärkt habe.
Das Programm ließ weiterhin neue Kooperationen zwischen den Projektpartnern entstehen – etwa zwischen freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern, städtischen Verwaltungen und kulturellen Bildungseinrichtungen. 82 Prozent der „Kulturrucksack“-Beauftragten sagten, es sei gelungen, Netzwerke aufzubauen, wo es bisher noch keine gab. Die Kulturinstitutionen erhielten vertiefte Erkenntnisse über die Interessen der Zielgruppe und ihre Erreichung.
Autorinnen: Klaudia Lehmann, Pina Nell, Sören Mohr
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Klaudia Lehmann
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