2018 gehörten in der EU-27 plus dem Vereinigten Königreich rund 853.500 Unternehmen mit über 11 Millionen Beschäftigten zum ingenieurstechnischen Sektor (Elektronik-, Elektro- und Maschinenbauindustrie). 40 Prozent aller Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in der EU zählten zu den ingenieurstechnischen Industrien. Das ergab die „Studie zur Wettbewerbsfähigkeit der Elektronik-, Elektro- und Maschinenbauindustrie in der EU und zu den Auswirkungen der Digitalisierung“, die unter anderem von Prognos im Auftrag der Exekutivagentur für kleine und mittlere Unternehmen (EASME) und DG GROW der Europäischen Kommission erstellt wurde. Wirtschaftliche Bedeutung innerhalb der EU Im Jahr 2017 entfielen insgesamt 3 Prozent aller Unternehmen und 8 Prozent aller Beschäftigten, 7 Prozent des Umsatzes, 9 Prozent der Wertschöpfung und 2 Prozent der neu gegründeten Unternehmen in der Gesamtwirtschaft der EU auf die ingenieurstechnischen Industrien. Der Umsatz dieses Sektors betrug 2017 rund 2.300 Milliarden Euro und er erzielte eine Wertschöpfung von etwa 687 Milliarden Euro. Internationale Wettbewerbsfähigkeit Im internationalen Vergleich wuchs die Wertschöpfung in den ingenieurstechnischen Industrien in den meisten asiatischen Ländern schneller als in der EU, in zwei der wichtigsten Konkurrenzländer – Japan und USA – jedoch etwa im gleichen Tempo. Insgesamt liegen die Lohnstückkosten im ingenieurstechnischen Sektor der EU nach wie vor deutlich über denen der wichtigsten Konkurrenzländer. Seit 2011 entwickeln sich die Exporte von technischen Gütern deutlich besser als die EU-Exporte insgesamt. Betrachtet man die Exporte in Länder außerhalb der EU, ergibt sich für 2013 bis 2018 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 5,7 Prozent bei allen technischen Produkten. Maschinen machen den Großteil (43 Prozent) der in Nicht-EU-Länder ausgeführten technischen Erzeugnisse aus. Die EU hat in diesem Bereich einen hohen Weltmarktanteil. Auswirkungen der Digitalisierung Der europäische ingenieurstechnische Sektor ist ein wichtiger Einsatzbereich für digitale Anwendungen. In den Fertigungswerken in verschiedenen Ländern in Europa und weltweit wurden digitalisierte Produktionszentren geschaffen, die große Datenmengen erfassen und so die Effizienz der Produktion verbessern. Eines der Hauptergebnisse der Studie ist, dass die europäische ingenieurstechnische Industrie zwar nach wie vor sehr innovativ ist, jedoch bei den (digitalen) Patenten weniger dynamisch zu sein scheint als ihre globale Konkurrenten. „Unsere Analysen zu digitalen Patenten haben gezeigt, dass Innovationen des ingenieurstechnisches Sektors der EU im Vergleich zu den großen globalen Konkurrenten deutlich seltener digitale Technologien betreffen“, erläutert Prognos-Projektleiter Dr. Jan-Philipp Kramer. Dennoch sind einige europäische Länder wie Schweden und Finnland bei digitalen Patenten relativ stark. Zukunftsaussichten Die Möglichkeit, dass verschiedene Sektoren der Wertschöpfungskette verstärkt zusammenarbeiten, bietet Chancen für die europäische ingenieurstechnische Industrie. Ein Beispiel ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Autobauern und den Herstellern von Metallerzeugnissen in Europa. Darüber hinaus eröffnen der europäische Green Deal und der Aktionsplan der EU für die Kreislaufwirtschaft neue Chancen. Beide Initiativen regen zur Entwicklung sauberer Technologien an und könnten dazu beitragen, Europa bei der Herstellung nachhaltiger Produkte, dem Recycling und der nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen weltweit führend zu machen. Methodisches Vorgehen Zum räumlichen Untersuchungsbereich gehörten die EU-27 plus das Vereinigte Königreich und ausgewählte Drittländer: die USA, Japan, Südkorea und die BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien und China). Zu den untersuchten Branchen gehörten die Elektronik-, Elektro- und Maschinenbauindustrie in der EU (2-stelliger Nummerncode gemäß der Statistischen Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Union - NACE Rev. 2). Der Untersuchungszeitraum war 2008-2017, jedoch wurden, soweit möglich, auch aktuellere Daten für 2020 einbezogen. Angesichts der beträchtlichen Auswirkungen von COVID-19 auf die kurz- bis mittelfristige Wettbewerbsfähigkeit der Branche wurden auch die bisherigen Auswirkungen der Pandemie bewertet. Die Untersuchung „Study on the competitiveness of the EU engineering industries and the impact of digitalisation“ zum Download (in Englisch) (Website der EU) Eine deutsche Kurzfassung der Studie zum Download (Website der EU) Autorinnen & Autoren: Dr. Jan-Philipp Kramer, Janosch Nellen, Andreas Sachs, Georg Klose Haben Sie Fragen? Ihr Kontakt bei Prognos Dr. Jan-Philipp Kramer Vize-Direktor, Leitung EU-Services Profil ansehen Unsere Arbeiten zu diesem Thema KI-Akteure im Land Bremen laufend | Projekt Welche Unternehmen könnten eigentlich künstliche Intelligenz nutzen oder sogar entwickeln? Prognos erstellt eine Übersicht für den Raum Bremen. Mehr dazu Tech Days 2023 26. - 27. Juni 2023 | Event Dr. Georg Klose präsentiert ein Modell, das auf Basis von Künstlicher Intelligenz Lieferengpässe voraussagen kann. Mehr dazu Open Data Science Conference 14. - 15. Juni 2023 | Event Unsere KI-Expertinnen und -Experten informieren sich zu den neuesten Entwicklungen in der Data Science Branche. Mehr dazu Zukunftsregion Digitale Gesundheit 2023 | Projekt In der Testregion Berlin-Brandenburg werden seit Juli 2020 sechs digitale Lösungen in den Bereichen Schmerzen und Diabetes in Arztpraxen eingesetzt. Prognos evaluiert die Ergebnisse. 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