Die Photonik, die technische Nutzung des Lichts, gilt als Key Enabling Technology, die Lösungen für eine Vielzahl von Anwendungen bietet. Dies reicht von der Beleuchtung, Materialbearbeitung und Energiegewinnung über die Optik, Bilderfassung und Sensorik bis hin zur Mikroelektronik, Datenverarbeitung und Medizintechnik. Das Förderprogramm „Photonik Forschung Deutschland“ unterstützt die Forschung in diesem Bereich, fördert die Netzwerkbildung und will die Sichtbarkeit der Branche erhöhen. Prognos hat dieses Programm, das seit 2012 besteht, nun im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) evaluiert.
Zahlen zum Förderprogramm
Das Programm „Photonik Forschung Deutschland“ soll die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Photoniksektors in Forschung, Entwicklung und Produktion stärken. Es umfasste Ende Februar 2020 ein Gesamtfördervolumen von 689,2 Millionen Euro, welche zwischen 2021 und 2020 bewilligt wurden. Insgesamt wurden 1.488 Vorhaben gefördert. Davon haben Großunternehmen 352 Vorhaben durchgeführt, kleine und mittlere Unternehmen 540, Hochschulen 304 und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen 277 Vorhaben.
Ergebnisse der Evaluation
Die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Photonikunternehmen und die Forschungsleistung von außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Hochschulen wurden durch die Förderung gestärkt. 23,9 Prozent der Unternehmen bestätigten diesen Effekt bereits zum Befragungszeitpunkt, mehr als die Hälfte der Unternehmen erwartet dies in den kommenden drei Jahren (50,7 Prozent).
Kontakte zu neuen Industriepartnern haben sich dank der Förderung mehr als die Hälfte der Unternehmen und 65 Prozent der Wissenschaftseinrichtungen erschlossen. Das Programm hat zudem die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit der geförderten Unternehmen zum Teil deutlich gestärkt.
Dank des Förderprogramms ist es gelungen, ein Innovationsökosystem zu entwickeln, das eine Spezialisierung ermöglicht, neue Kooperationsmöglichkeiten eröffnet und Industrieunternehmen die Chance bietet, sich neue Forschungsfelder zu erschließen. Daher empfiehlt Prognos, das Programm weiterzuführen. Die wesentlichen Instrumente sollten beibehalten werden: die Verbundförderung, das Community Building sowie das Agenda Setting. Stärkere Berücksichtigung sollten offene Forschungsinfrastrukturen, neuartige Projekttypen und die Vernetzung mit anderen Netzwerken finden.
Methodenmix
Prognos hat die Zielerreichung, die Wirksamkeit und die Wirtschaftlichkeit des BMBF-Förderprogramms evaluiert. Dabei kam ein Methodenmix zum Einsatz. Mit aufwendigen Kontrollgruppenanalysen wurde der kausale Beitrag der Förderung zu den ökonomischen und innovationspolitischen Programmzielen identifiziert. Zudem fanden eine Vollerhebung aller geförderten Vorhaben, eine Befragung von nicht berücksichtigten Skizzeneinreichern, Gespräche mit Expertinnen und Experten, Fallstudien, eine international vergleichende Analyse des Patentportfolios, eine Publikationsanalyse und die Reflexion in einem begleitenden Expertenkreis statt.
Zur Kurzfassung der Evaluation des Förderprogramms „Photonik Forschung Deutschland“ (www.photonikforschung.de)
Weitere Informationen zum Förderprogramm (Website www.photonikforschung.de)
Autorinnen und Autoren: Dr. Thomas Stehnken, Michael Astor, Michael Neumann, Jonathan-Aton Talamo
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Dr. Thomas Stehnken
Senior Projektleiter
Michael Astor
Direktor, Partner