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Wohnen in Deutschland 2045

Auftraggeber

Allianz

Jahr

2016

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Die Binnenwanderung erhöht den Druck auf die Wohnungsmärkte in urbanen Räumen und in Metropolen. Das zeigt eine neue Studie für die Allianz Baufinanzierung.

Die angespannte Lage der Wohnungsmärkte wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Entscheidender Treiber ist die Binnenwanderung, die sich auf Metropolregionen und urbane Räume konzentriert. Sie wird von der Zuwanderung aus dem Ausland verstärkt. Das zeigt eine Studie für die Allianz Baufinanzierung. Sie basiert auf dem Szenario, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und mit vergleichbarer Zuwanderungsintensität wie die Schweiz wächst. Demnach könnte die Bevölkerung bis zum Jahr 2045 auf 85 Millionen Menschen ansteigen. Neben diesem Szenario wurden in der Studie weitere mögliche Szenarien berücksichtigt, so etwa eine stärkere Zuwanderungsintensität (vergleichbar mit der Australiens).

Die Studie identifiziert zehn Regionen, in denen langfristig die meisten Wohnungen fehlen: München, Berlin, Rhein-Main, Stuttgart, Hamburg, Köln, Münster, südlicher Oberrhein, Hannover und Düsseldorf. Schon jetzt ist in vielen dieser Regionen der Wohnraum knapp. Steigern diese ihre Bautätigkeit nicht, fehlen allein in diesen Ballungsräumen in den nächsten 15 Jahren weitere 940.000 Wohnungen. Bis 2045 könnten sich die Märkte wieder etwas entspannen, allerdings nur, wenn die Bautätigkeit nicht wieder nachlässt.

Die Wohnungsmärkte stehen angesichts der Binnenmigration vor einem Wendepunkt. Vor allem jüngere Menschen ziehen in die Groß- und Universitätsstädte. Für die 30- bis 50-Jährigen ist insbesondere das gut angebundene Umland wirtschaftsstarker Ballungsräume attraktiv. Im Jahr 2014 können 73 Prozent der Veränderungen am Wohnungsmarkt mit der Binnenwanderung erklärt werden. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre sind jedes Jahr 3,8 Millionen Menschen über die Kreisgrenzen hinweg umgezogen. Die Zuwanderung aus dem Ausland konzentriert sich zusätzlich auf die wirtschaftsstarken Regionen und verstärkt die Effekte der Binnenwanderung. Sie erklärt lediglich 27 Prozent im Jahr 2014.

Der anhaltende Trend zu mehr Singlehaushalten verstärkt den Druck auf die Wohnungsmärkte in diesen Regionen. Während die Zahl der Haushalte bis 2045 in Deutschland insgesamt um 14 Prozent zunehmen wird, steigt diese in den zehn Regionen um 18 Prozent.

Strukturschwache Regionen wie in Ostdeutschland, Nordhessen und im Saarland stehen vor wachsenden Herausforderungen: Für sie gilt, die Attraktivität ihrer Standorte bezogen auf Wohn- und Lebensqualität sowie das Angebot an Arbeitsplätzen zu erhalten und weiter zu steigern. "Gezielte Investitionen in verkehrs- und wirtschaftsnahe Infrastruktur, auch in die digitale Anbindung und Stadtentwicklung, sind gerade deshalb wichtig", sagt Tobias Koch, Projektleiter der Prognos-Studie. Städte wie Leipzig, Erfurt und Regensburg hätten bereits gezeigt, dass sich Investitionen in Infrastruktur, aber auch in die Forschung und Hochschulen mittelfristig auszahlten, um sich im Standortwettbewerb erfolgreich zu behaupten.

Zum Hintergrund der Studie: Die Allianz Leben hat die Studie in Auftrag gegeben, um die Risiken und Chancen bei der Vergabe von Baufinanzierungsdarlehen der nächsten 30 Jahren noch besser abschätzen zu können. Um die regionalen Unterschiede bei der Entwicklung der Wohnungsmärkte zu verdeutlichten, hat das Prognos die 402 bundesdeutschen Stadt- und Landkreise in 96 Raumordnungsregionen unterteilt, die jeweils aufgrund von Arbeitsmarkt und Pendlerbewegungen miteinander verflochten sind.

Zur Studie "Wohnen in Deutschland 2045" (PDF, 30 Seiten)

Anfragen zur Studie richten Sie bitte an:

Heike Siegl
Allianz Unternehmenskommunikation
Telefon: +49 711 663-4474
E-Mail:  heike.siegl(at)allianz(dot)de

Autoren: 

Tobias Koch, Dr. Oliver Ehrentraut

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Ihr Kontakt bei Prognos

Dr. Oliver Ehrentraut

Partner, Direktor, Leitung der volkswirtschaftlichen Abteilung

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