Die mit der Energiewende eingeleiteten Veränderungen des deutschen und bayerischen Energiesystems sind mit verschiedenen Herausforderungen verbunden. Seit 2012 führt Prognos im Auftrag der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ein Monitoring der Energiewende in Bayern und Deutschland durch. Dabei liegt der Fokus auf der Stromerzeugung und Stromversorgung. Ergänzend werden die Aspekte Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit betrachtet. Nun ist die siebte Fassung des Monitorings erschienen. Sie zeigt die Entwicklungen im Jahr 2017. Allerdings haben sich in den letzten Jahren Zielsetzungen und Datenerhebungsmethoden bei einigen Basisdaten verändert, so dass auch einige Indikatoren und ihre Bewertugnsmethodik angepasst werden musste. Die Vergleichbarkeit der Aussagen mit denen der Vorjahre ist daher nicht in allen Fällen gegeben. Zentrale Ergebnisse sind: Die Versorgungssicherheit Deutschlands bleibt mäßig zufriedenstellend. Der Netzausbau kommt nur schleppend voran, die Erwartungen der Netzbetreiber bezüglich der Fertigstellungstermine von Netzprojekten haben sich gegenüber dem letzten Monitoring erneut verschlechtert. Die Versorgungssicherheit war 2017 trotzdem gewährleistet. Die Indikatoren des Industriestrompreises und des Anteils erneuerbarer Energien am Stromverbrauch haben sich – im Vergleich zum Vorjahr – von einer negativen zu einer kritischen Beurteilung verbessert, wobei hier eine Veränderung in der Bewertungsmethodik zum Tragen kommt. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch stieg weiter an. Hier bleibt Deutschland auf dem Weg der Zielerreichung. In Bayern hat sich der Ausbau erneuerbarer Energien weiter vom Zielpfad entfernt, daher kommt es hier zu einer Verschlechterung des Indikators. Die Bewertung der Bezahlbarkeit von Strom in Deutschland und Bayern liegt weiterhin im roten Bereich. Die Energieeinsparungen in Deutschland bleiben unzureichend. Die Indikatoren der Energieeffizienz zeigen, dass Deutschland sich seit 2014 von den Zielen immer mehr entfernt hat. Der Stromverbrauch, die Endenergieproduktivität sowie der Primärenergieverbrauch verfehlten im Jahr 2017 die Ziele nicht nur erneut, sondern entfernten sich weiter vom Zielpfad. In Bayern haben sich die Indikatoren des Stromverbrauchs und des Primärenergieverbrauchs verbessert. Die positiveren Bewertungen lassen sich jedoch nicht auf eine tatsächliche Verbesserung, sondern auf eine Änderung in der Erfassungsmethodik des Stromverbrauchs zurückführen. Für die Definition des Zielpfades wurden allerdings Werte verwendet, die mit der alten Methodik erfasst wurden In Deutschland stagnieren die Treibhausgasemissionen seit 2014 und liegen im achten Jahr hintereinander deutlich über dem Zielpfad. In Bayern stiegen die CO2-Emissionen ebenfalls an. Pro Kopf lagen sie im Jahr 2017 bei 6,3 Tonnen und überstiegen damit den Zielpfad deutlich, was zu einer negativen Bewertung führt. Hintergrund Im Herbst 2010 hat die deutsche Bundesregierung quantitative Zielgrößen definiert und danach weiterentwickelt, um langfristig eine sichere, wirtschaftliche und umwelt- sowie klimaverträgliche Energieversorgung zu erreichen. Entscheidende Bedeutung haben die Steigerung der Energieproduktivität sowie der Ausbau der erneuerbaren Energien. Die damals vorgesehene Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke wurde nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima durch die geordnete Ausstiegsplanung aus der Kernkraft ersetzt, die bis 2022 umgesetzt wird. Im Oktober 2015 hat die Bayerische Staatsregierung das Bayerische Energieprogramm vorgelegt, das unter anderem quantitative Ziele bis 2025 enthält und eine Fortschreibung des Bayerischen Energiekonzeptes aus dem Jahr 2011 darstellt. In dem Programm spielen eine steigende Energieproduktivität sowie der Ausbau der erneuerbaren Energien entscheidende Rollen. Auch in Bayern haben sich in den vergangenen Jahren Zielsetzungen und Datenerhebungsmethoden bei einigen Basisdaten verändert. Dementsprechend wurden im Monitoring Indikatoren und Bewertungsmethodik angepasst. Direkt zur Studie (PDF, Webseite der vbw) Unsere Arbeiten zu diesem Thema Ex-Post-Analyse des schweizerischen Energieverbrauchs 2022 2023 | Meldung Der Endenergieverbrauch in der Schweiz betrug im Jahr 2022 rund 4 Prozent weniger als im Jahr 2021. Am meisten Energie wurde für die Mobilität aufgewendet (32 Prozent). Mehr dazu Gastvortrag an der Hochschule Fresenius 14. Dez. 2023 | Event Myrna Sandhövel hält einen Gastvortrag an der Hochschule Fresenius im Masterstudiengang „Sustainability Management & Leadership“ zu Nachhaltigkeitsscreening-Tools. Mehr dazu Sozioökonomische Szenarien für die Schweiz laufend | Projekt Wie sieht die Schweiz der Zukunft aus? Wohlfahrtsstaat in einer gerechten Welt oder Energiefresser der Festung Europa? Wir untersuchen die möglichen Auswirkungen verschiedener Szenarien auf die Treibhausgasemissionen. Mehr dazu Erdgas als Brücke zur Klimaneutralität in Deutschland 2023 | Projekt Wie hat sich die Rolle von Gas angesichts der Gaskrise verändert? Diese Frage klärt unser Energieteam für die KfW. Mehr dazu Klimawirksame Transformation des Verkehrssektors laufend | Projekt Die jüngsten geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen sind eine Herausforderung für die Verkehrswende. Prognos entwickelt Maßnahmen für das BMDV. Mehr dazu Reform umweltschädlicher Subventionen 2023 | Projekt Für die Bertelsmann Stiftung haben wir untersucht, welche Effekte der Abbau klimaschädlicher Subventionen in den Sektoren Verkehr und Industrie hat. Mehr dazu Kongress BW: Ressourceneffizienz & Kreislaufwirtschaft 15. - 16. Nov. 2023 | Event Am 15. und 16. November findet der Ressourceneffizienzkongress Baden-Württemberg statt. Jannis Lambert und Max Willinghöfer sind im Kontext unserer Projekte zur Nachhaltigkeitsstrategie BW, der Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit sowie GreenTech BW vor Ort. Mehr dazu C4T Working Groups und Academic Sounding Board Meeting 22. Nov. 2023 | Event In dem Forum wird Hanne Hagedorn eine Arbeitsgruppe zum Thema 'Climate' moderieren, während Michelle Reuter und Richard Simpson ein Treffen des wissenschaftlichen Expertenrats („Academic Sounding Board") begleiten. Mehr dazu NKU.Hackathon 20. - 22. Nov. 2023 | Event Nachdem der erste Hackathon ein voller Erfolg war, veranstaltet das Netzwerk Klimaanpassung und Unternehmen.NRW (NKU) vom 20. bis 22. November zum zweiten Mal den NKU.Hackathon! Als Teil der Leitung des NKU ist Prognos federführend an der Organisation des Hackathon beteiligt. Mehr dazu 16. Deutscher Nachhaltigkeitstag 23. - 24. Nov. 2023 | Event Vom 23. bis 24. November findet der 16. Deutsche Nachhaltigkeitstag in Düsseldorf statt. Im Rahmen des Kompetenznetzwerk Umweltwirtschaft.NRW leiten Oliver Lühr und Myrna Sandhövel vor Ort einen DeepDive zum Thema "Das unterschätzte Potenzial - Nachhaltige Mobilität auf dem Arbeitsweg". Mehr dazu Digital und nachhaltig: Begleitforschung zum GreenTech Innovationswettbewerb laufend | Projekt Das Bundeswirtschaftsministerium fördert digitale Technologien, die die grüne Transformation der Wirtschaft vorantreiben. Zusammen mit Partnern sind wir für die Begleitforschung zuständig. Mehr dazu Kommunikationsbegleitung für den Bau der 380-kV-Westküstenleitung 2023 | Projekt Der Ausbau der Stromnetze ist die Basis für die Energiewende. Prognos unterstützte den Übertragungsnetzbetreiber TenneT TSO GmbH seit 2019 in der Projektkommunikation zur Errichtung der neuen Westküstenleitung in Schleswig-Holstein. Mehr dazu Sektorziele für ein klimaneutrales Rheinland-Pfalz 2023 | Projekt Rheinland-Pfalz will sein Landesklimaschutzgesetz anpassen, um bis 2040 klimaneutral zu werden. Prognos berechnete die dafür notwendigen Sektorziele für das Landesklimaschutzministerium. Mehr dazu Energiepreise für die Industrie im internationalen Vergleich 2023 | Projekt Unsere Studie für die vbw vergleicht die Strom- und Gaspreise für die Industrie weltweit und gibt einen Ausblick auf die Preisentwicklung bis 2030. Mehr dazu Fachkräfte- und Qualifizierungsbedarf zur Industriedekarbonisierung 2023 | Projekt Prognos untersuchte für das Cluster Dekarbonisierung der Industrie (CDI), welche Fachkräfte- und Qualifizierungsbedarfe in energieintensiven Industrien bestehen, um die Dekarbonisierung zu bewältigen. Mehr dazu The Circular Week 2023 24. - 25. Okt. 2023 | Event Vom 24. bis 25. Oktober ist Hanne Hagedorn für das Kompetenznetzwerk Umweltwirtschaft.NRW im Rahmen der Circular Economy Week 2023 in Warschau. Die Veranstaltung markiert das Ende einer europaweiten Reise, bei der das KNUW-Team seit April 2021 beeindruckende Beispiele von KMUs für zirkuläre Strategien und die Transformation zur Circular Economy in neun Regionen von Barcelona bis Bottrop vorgestellt hat. Mehr dazu Klimaschutz und Subventionen: Braucht es Reformen? 20. Okt. 2023 | Event Dr. Almut Kirchner moderiert ein Forum zum Thema „Subventionen und Energiesystem“ auf der Tagung der Universität Bern. Mehr dazu 4. Österreichischer Energieeffizienzkongress 19. Okt. 2023 | Event In Wien spricht Friedrich Seefeldt zum Thema „Künstliche Intelligenz als Treiber der Dekarbonisierung“ und diskutiert die Herausforderungen und Möglichkeiten, die mit der Integration von künstlicher Intelligenz in die Energiebranche einhergehen. Mehr dazu Kosten der energetischen Sanierung von öffentlichen Gebäuden laufend | Projekt Auf dem Weg zu einem klimaneutralen öffentlichen Gebäudebestand kann man viel Energiekosten sparen. Allerdings muss erst investiert werden. Wie hoch der Investitionsbedarf sein wird, untersuchen wir zusammen mit Fraunhofer ISE für die dena. Mehr dazu Energiespar-Contracting im öffentlichen Sektor laufend | Projekt Auch für Kommunen attraktiv: Dienstleister garantieren Einsparziele und setzen die Effizienzmaßnahmen an den Gebäuden um. Wir analysieren die Bedarfe der öffentlichen Hand für die dena. Mehr dazu Adobe Stock - CleverStock Über Prognos Wir geben Orientierung. Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert. Mehr erfahren