Wie hat sich die Wirtschaftskrise 2008 auf Europas Regionen ausgewirkt? Prognos Mitarbeiter Neysan Khabirpour aus dem EU-Büro in Brüssel wirkte an einem Arbeitspapier der EU-Kommission mit, welches die Determinanten für die Resilienz der EU-Regionen betrachtet. Die Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 legte offen, dass einige europäische Regionen die Krise besser bewältigen konnten als andere. Diese Studie untersuchte die Gründe, warum einige Regionen sich als widerstandsfähiger erwiesen als andere. Gibt es Unterschiede in der Fähigkeit sich zu erholen und welche internen und externen Faktoren stehen in Zusammenhang mit der Fähigkeit mit wirtschaftlichen Widrigkeiten zurechtzukommen? Studiendesign Um diese Fragen zu beantworten, wurde ein bedingendes Wachstumsmodell angenommen, bei dem das Wirtschaftswachstum in allen EU-Regionen von einer Reihe von Ausgangsfaktoren, wie Humankapital und Investitionen, sowie die Nähe zu anderen Regionen abhängt. Die Studie bediente sich auch einer Teilmenge von Komponenten des Index für Regionale Wettbewerbsfähigkeit (2010), um das Wachstumsgefälle in den EU-Regionen zu erläutern. Die EU-Regionen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, je nach ihrem wirtschaftlichen Entwicklungsstand: eine nordwestlich ausgerichtete Kernzone mit relativ hohem Einkommen und eine südöstlich ausgerichtete Peripherie mit niedrigem Einkommen. Anschließend wurde untersucht, ob die angenommenen Variablen einen ähnlichen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum dieser beiden regionalen Gruppen haben. Ergebnisse der Studie Beide Gruppen von Regionen erfahren eine ökonomische Konvergenz, aber Wachstumsfaktoren jüngerer Zeit sowie Spillover-Effekte sind bei beiden Regionen unterschiedlich. In der Kernzone kurbeln höhere Investitionen und eine Wirtschaft, die sich auf Bereiche mit höherer Wertschöpfung spezialisiert hat, das binnenwirtschaftliche Wachstum maßgeblich an, während Investitionen auch auf die Nachbarregionen positive Spillover-Effekte bewirken. In den peripheren Regionen haben geringe Anteile an niedrigen Bildungsabschlüssen sowie hohe Anteile an Hochschulabschlüssen einen wesentlichen positiven Effekt auf das binnenwirtschaftliche Wachstum; ein höherer Anteil an Hochschulabschlüssen führt außerdem zu positiven Spillover-Effekten. Gute technologische Voraussetzungen wurden ebenfalls als ein wichtiger Faktor der peripheren Regionen identifiziert, um positive Spillover-Effekte zu erzielen. Wir befinden uns derzeit in einer kritischen Periode für die Zukunft der EU-Kohäsionspolitik, da sich die Regelungen für die regionale Politik für die Zeit nach 2020 gerade in der Abstimmung befinden. Einige Ergebnisse dieser Studie sind besonders relevant in dieser Debatte und sollten in den laufenden Beratungen berücksichtigt werden. Zur Studie (PDF, Webseite der EU-Kommission): THE GREAT RECESSION: main determinants of regional economic resilience in the EU Weitere Informationen bei der EU-Kommission Autor: Neysan Khabirpour Haben Sie Fragen? Ihr Kontakt bei Prognos Neysan Khabirpour Projektleiter Profil ansehen Unsere Arbeiten zu diesem Thema Absatzmärkte der Zukunft für die bayerische Wirtschaft 30. November 2023 | Event Auf der Veranstaltung des vbw stellt Johann Weiß die Ergebnisse einer neuen Prognos-Studie vor und spricht danach auf dem Panel mit weiteren Gästen. Mehr dazu Neue Beschaffungsmärkte für die bayerische Wirtschaft 24. Oktober 2023 | Event Dr. Michael Böhmer stellt auf der vbw-Veranstaltung die Ergebnisse der Prognos-Studie zu potenziell neuen Beschaffungsmärkten vor und nimmt an der anschließenden Diskussion teil. Mehr dazu Analyse der Fahrzeug- und Zulieferindustrie im Raum Hannover/Hildesheim laufend | Projekt Die Fahrzeugindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Als Basis für ein zukunftsfähiges Profil analysiert Prognos die Transformationspotenziale der Branche in der Region. Mehr dazu Lieferketten: Ohne Rohstoffe keine Klimaneutralität 2023 | Projekt Krisen bedrohen immer wieder globale Handelswege. Die Studie von Prognos und Partnern verweist auf Maßnahmen zur Sicherung von strategisch wichtigen Lieferketten. Mehr dazu Gestiegene Gaspreise und Gaspreisbremse 2023 | Projekt Eine Studie für die vbw zu den Auswirkungen der Gaspreisbremse auf bayerischen Unternehmen. Mehr dazu Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Bayern 2023 | Projekt Der bayerische Arbeitsmarkt befindet sich im Strukturwandel. Laut einer neuen Studie wird es im Jahr 2035 in den meisten Regionen und Berufen Arbeitskräfteengpässe geben. Mehr dazu Auswirkungen einer Deglobalisierung auf Deutschland und Europa 2023 | Projekt Zunehmende geopolitische Spannungen gefährden das Welthandelssystem. Im Auftrag der vbw untersuchte Prognos mögliche Folgen für die Wirtschaft in Deutschland und der EU. Mehr dazu Bayerische Unternehmen – Folgen einer Bi-Polarisierung der Weltwirtschaft 31. Juli 2023 | Event Dr. Michael Böhmer stellt in München die Studie „Bayern in der Welt – Veränderte Weltwirtschaft, veränderte Außenhandelsstrategie“ vor. Mehr dazu Artikel in „Die Volkswirtschaft“: Reaktion der EU auf die Strompreise 2023 | Meldung Die Liberalisierung der Strommärkte in der EU sollte einst Kosten senken. Sven Kreidelmeyer schreibt im Schweizer Magazin „Die Volkswirtschaft“ u. a. über die Auswirkungen des freien Wettbewerbs und aktuelle Entwicklungen im europäischen Stromsektor. Mehr dazu Wo steht Deutschlands Wirtschaft wirklich? 2023 | Meldung Warum Deutschland schleunigst ein ehrliches Bild von sich machen sollte. 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Mehr dazu Zukunft der Automobilindustrie im Saarland laufend | Projekt Die Automobilwirtschaft befindet sich weltweit in einem fundamentalen Wandel. Wie trifft diese Transformation die Saarwirtschaft? Mehr dazu Tagung der bayerischen AuslandsrepräsentantInnen 25. Mai 2023 | Event Dr. Michael Böhmer ist zu Gast und referiert zur Frage „Drohen der Globalisierung und dem Geschäftsmodell Deutschlands das Aus?“. Mehr dazu Ressourceneffizienz in Bayern laufend | Projekt Der Ressourcenverbrauch der bayerischen Wirtschaft muss stärker als bisher reduziert werden. Informationen über den Status-Quo und Ansatzpunkte für Einsparungen soll eine Studie von Prognos liefern. Mehr dazu Lateinamerika-Forum Bayern – Marktchancen erkennen, Potenziale heben 04. Mai 2023 | Event Johann Weiß stellt in seinem Vortrag „Lateinamerika im Aufwind – ausgewählte Märkte“ Prognos-Analysen zu den lateinamerikanischen Märkten vor. Mehr dazu Gasverbrauch von Produktionsbereichen in Deutschland 2023 | Projekt Ein möglicher Baustein: Die Bundesnetzagentur beauftragte Prognos mit einer Studie, die eine Abwägung im Gasmangel-Fall unterstützen kann. Mehr dazu Beschleunigter Klimaschutz lohnt sich 2023 | Projekt Werden Ausbau erneuerbarer Energien und Umsetzung von Effizienzmaßnahmen beschleunigt, sinken die Strompreise schneller und das BIP wächst stärker. Das ergab unsere Kurzstudie für die INSM. Mehr dazu Adobe Stock - CleverStock Über Prognos Wir geben Orientierung. Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert. Mehr erfahren