Zur Umsetzung der Energiewende werden bis zu 130.000 zusätzliche Arbeitskräfte benötigt. Bis zum Jahr 2025 entfallen auf die Branche „Sanitär Heizung Klima“ (SHK) dabei 20.000 und langfristig 15.000 zusätzliche Beschäftigte.
Das zeigt eine Prognos-Studie im Auftrag des Spitzenverbands der Gebäudetechnik VdZ. Am Dienstag, 24. April 2018, wurde sie anlässlich des VdZ-Branchenforums „Wer macht die Wärmewende?“ vorgestellt. Prognos analysierte darin den Effekt der Energiewende auf das ohnehin knapper werdende Fachkräfteangebot in der SHK-Branche.
In der SHK-Branche sind derzeit etwa 500.000 Beschäftigte tätig. Davon arbeiten rund 100.000 in der Industrie, ca. 50.000 im Großhandel und ca. 350.000 im Handwerk. „Unsere Analyse zeigt, dass sich die Fachkräftelücke bis 2035 verschärft: Der SHK-Branche fehlen dann rund 30.000 Arbeitskräfte. Hinzu kommt hier die Energiewende als potentieller weiterer Treiber für den Fachkräftemangel“, erklärte Friedrich Seefeldt von Prognos.
Angestrebt wird ein klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050 – mindestens 80 Prozent weniger Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990. Zur Erreichung dieses Ziels müssen zukünftig jedes Jahr 12 bis 13 Milliarden Euro zusätzlich investiert werden. Dies wurde bereits im Rahmen der „Energieeffizienzstrategie Gebäude“ im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums 2016 durch Prognos ermittelt.
„Die Energiewende bietet insbesondere für unsere Branche große Chancen. Mehrinvestitionen von etwa 13 Mrd. Euro garantieren langfristige Planungssicherheit. Man kann heute nur jedem jungen Menschen raten, eine Herausforderung in der SHK-Branche anzunehmen“, sagt VdZ-Geschäftsführer Dr. Michael Herma. Zwar konkurriert die SHK-Branche mit anderen Wachstumsbranchen um die Fachkräfte der Zukunft, wenn sie es jedoch schafft, sich als besonders attraktiver Arbeitgeber abzuheben, kann sie vom enormen Investitionspotential durch die Energiewende stark profitieren.
Zur Zusammenfassung (PDF, vdzev.de)
Autoren: Friedrich Seefeldt, Dominik Rau, Markus Hoch
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