Die beiden Jahrzehnte nach Ende des Ost-West-Konflikts waren durch eine dynamische Globalisierung gekennzeichnet. Doch seit einigen Jahren, so zeigt der aktuelle Prognos Globalisierungsreport, stagniert die internationale Vernetzung. Teils werden sogar neue Globalisierungsbarrieren errichtet. Seit 2008 gehen die Werte des Globalisierungsindex in großer Mehrheit der betrachteten Länder zurück. Auswirkungen dieser Entwicklung: In der Vergangenheit haben insbesondere die wohlhabenden Industriestaaten wie Deutschland stark von der Globalisierung profitiert. Diese positiven Wachstumsimpulse fehlen nun.
Spitzenreiter: Japan, Schweiz, Finnland und Dänemark
Die größten Globalisierungsgewinne beim Bruttoinlandsprodukt je Einwohner realisierten Japan, die Schweiz, Finnland und Dänemark. Auf den nachfolgenden Rängen finden sich neben Deutschland kleinere europäische Länder. Schlusslichter im Vergleich der absoluten Globalisierungsgewinne je Einwohner sind die großen Schwellenländer.
Die schwachen Positionen der Schwellenländer im Hinblick auf die absoluten Globalisierungsgewinne – insbesondere Chinas – sind auf deren niedrige Wirtschaftsleistung je Einwohner im Ausgangsjahr zurückzuführen. Ein abweichendes Bild zeigt die Betrachtung der relativen Globalisierungsgewinne: So beträgt der jahresdurchschnittliche globalisierungsinduzierte Einkommensgewinn je Einwohner in Relation zum Bruttoinlandsprodukt je Einwohner im Jahr 1990 für China rund 17 %, für Deutschland hingegen gut 5 % und für die Vereinigten Staaten lediglich 1,5 %.
Prognos Globalisierungsreport
Der Globalisierungsreport setzt als regelmäßig erscheinende Publikation einen verlässlichen Standard für eine umfassende Analyse aktueller Globalisierungsfragen und der weltwirtschaftlichen Entwicklung. In welchem Maß profitierten unterschiedliche Länder in der Vergangenheit von der Globalisierung? Inwiefern wird das auch in Zukunft der Fall sein? Um diese Fragen zu beantworten wird ein Globalisierungsindex gebildet. Dieser berücksichtigt die ökonomischen, politischen und sozialen Aspekte der Globalisierung. Auf Basis der Indexdaten vergleicht und quantifiziert eine Regressionsanalyse die Wachstumswirkungen der einzelnen Länder. Anschließend wird das Land identifiziert, das die größten Wachstumswirkungen durch die Globalisierung erzielen konnte.
Globalisierungsreport 2016 (PDF, 56 Seiten)
Autorinnen und Autoren:
Michael Böhmer, Johann Weiss
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Johann Weiß
Senior Projektleiter
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