Update vom 28.02.2022. Im Zuge des offiziellen Genehmigungsverfahrens zum Pipeline-Projekt Nord Stream 2 wurde Prognos im Jahr 2016 damit beauftragt, den europäischen Gasbedarf zu untersuchen. Als Grundlage für ihre Untersuchung wählten die Studienautorinnen und -autoren das Referenzszenario der Europäischen Union aus dem Jahr 2016. Das Ergebnis der Prognos-Untersuchung lautete, dass Europa im damals aktuellen Setting immer mehr auf Importe angewiesen sein würde: Die Gasimporte von EU, Schweiz und Ukraine würden beispielsweise bis 2025 um 48 Mrd. m³ steigen. Weiterer Teil der Untersuchung war eine Sensitivitätsanalyse: Diese zeigte alternative Entwicklungen – etwa eine, in der die europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher mehr Energie sparen oder eine, in der die importierenden Länder statt Gas erneuerbare Energien oder andere Energieträger einsetzen. Beides ist, wie wir heute wissen, in den Jahren nach der Studie nicht im erforderlichen Umfang geschehen. Tatsächlich sind die Gasimporte in den Anfangsjahren nach der Untersuchung sogar noch stärker gestiegen als zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 2017 vorhergesagt. Die Frage, ob die Pipeline Nord Stream 2 benötigt wird oder nicht, war nicht Untersuchungsgegenstand.
Spätestens seit den Geschehnissen im Februar 2022 sind die Annahmen und Aussagen dieser und weiterer Untersuchungen zum Gasmarkt hinfällig und werden überschattet von den schrecklichen Ereignissen in der Ukraine.
Informationen zum deutschen und europäischen Gasbedarf erteilen Prognos-Direktor Jens Hobohm und sein Team.
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