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Lohneinkommensentwicklungen 2025

Auftraggeber

Bertelsmann Stiftung

Jahr

2020


Die Bruttoverdienste werden bei einer moderaten gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsdynamik von 2017 bis 2025 im Durchschnitt preisbereinigt um 3.300 Euro oder um gut 400 Euro jährlich von 30.500 Euro auf 33.800 Euro je Erwerbstätigen zunehmen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Lohneinkommensentwicklungen 2025 − Wirkung der Produktivitätsdynamik auf den Einzelnen“, die Prognos im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellte.

Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Branchen: Am stärksten nimmt der Bruttoverdienst je Erwerbstätigen absolut mit einem Plus von knapp 6.000 Euro (rund 750 Euro jährlich) im Kraftwagenbau zu, am schwächsten in der Agrarwirtschaft mit einem Plus von 1.400 Euro (knapp 200 Euro jährlich).

Wirkung von Produktivitätszuwächsen auf den Einzelnen

Auch die Haushalte profitieren unterschiedlich von dieser Entwicklung: Den größten Zuwachs können Paare mit und ohne Kinder verzeichnen. Alleinerziehende sowie Singles partizipieren dagegen weniger stark, da sie häufiger in Branchen mit einer schwächeren Produktivitätsdynamik tätig sind.

Der Bruttoverdienst von Frauen liegt deutlich unter dem von Männern: Da vor allem Frauen alleinerziehend sind, häufiger in Teilzeit und zudem oft in Branchen mit geringen Produktivitätszuwächsen wie im Gesundheitswesen arbeiten. Während Frauen ihren Bruttoverdienst zwischen 2017 und 2025 um jährlich 80 Euro steigern werden, nimmt der jährliche Bruttoverdienst der Männer um 500 Euro zu.

Werden die Erwerbstätigen in Einkommensklassen unterteilt, zeigt sich, dass die Gutverdiener stärker von der gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsdynamik profitieren als Geringverdiener. „Bis 2025 wird sich die Schere bei den Lohneinkommen weiter öffnen“, erläutert Prognos-Projektleiter Dr. Andreas Sachs. „Das deutsche Steuer- und Transfersystem kann diese zunehmende Spreizung nur abmildern, aber nicht ganz beseitigen.“

Verschiedene Szenarien

Die genannten Ergebnisse des Basisszenarios verstärken sich noch, wenn man Szenarienrechnungen zugrunde legt, die von einer außergewöhnlich hohen gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsdynamik ausgehen. Profiteure sind auch dann vor allem männliche Erwerbstätige, die bereits überdurchschnittlich viel verdienen und in Paarhaushalten leben. Alleinerziehende Frauen mit einem geringen Einkommen stehen dagegen deutlich schlechter da.

Unter der Annahme einer außergewöhnlich geringen gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsdynamik profitieren männliche Erwerbstätige in Paarhaushalten weniger stark, insbesondere reduziert sich die Einkommensdistanz zu alleinerziehenden Frauen etwas.

Methodisches Vorgehen

Um die Differenzen zwischen Erwerbstätigen zu quantifizieren, werden in dieser Studie makroökonomische Prognosen mit einem detaillierten Mikrodatensatz und einem mikroökonomischen Steuer- und Transfermodell kombiniert.

Im Fokus steht die Lohneinkommensentwicklung auf individueller Ebene für drei Szenarien zur Produktivitätsdynamik bis 2025. Die jeweiligen Produktivitätsdynamiken wirken sich unterschiedlich auf die Branchen aus. Diese branchenspezifischen Effekte werden mit Fortschreibungen der mikroökonomischen Erwerbs- und Einkommenssituation auf Basis des sozio-ökonomischen Panels verknüpft.

Daraus ergeben sich die Entwicklungen der Bruttostundenlöhne, Bruttoverdienste, Arbeitszeiten und des verfügbaren Einkommens des oder der Einzelnen. Für die Bestimmung des verfügbaren Einkommens wird die konkrete Zusammensetzung privater Haushalte berücksichtigt.

Zur Studie (PDF)

Weitere Infos zur Studie (Webseite Bertelsmann)

Projektteam: Dr. Andreas Sachs, Jakob Ambros, Jan Limbers, Dr. Stefan Moog, Heidrun Weinelt

Stand: 08.12.2020

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Dr. Andreas Sachs

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