Welche finanziellen Auswirkungen haben mögliche Veränderungen im Rentensystem? Mithilfe des virtuellen Rechentools „Rentenminister“ können Interessierte die zentralen Hebel der Rentenversicherung – wie Rentenniveau oder Beitragssatz – selbst bedienen und die Folgen unmittelbar ablesen. Die Prognos AG hat das Tool im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entwickelt. Die Ergebnisse zeigen: Der demografische Wandel lässt sich nicht wegreformieren. Die Alterung der Bevölkerung und vor allem die Veränderungen der Altersstruktur sind eine zunehmende Herausforderung für die Finanzierung der Gesetzlichen Rentenversicherung. Eine Abweichung vom aktuell gültigen Finanzierungskompromiss, der ein Absinken des Rentenniveaus auf 42,8 Prozent im Jahr 2040 bewirkt, kann innerhalb der Grundsystematik des Umlageverfahrens nur erreicht werden, wenn die Gesetzliche Rentenversicherung mit entsprechenden Einnahmen ausgestattet wird. Diese können in Form höherer Beiträge und Steuern bezahlt werden und/oder durch eine längere Lebensarbeitszeit. Auch Vorschläge, die das Rentenniveau und den Beitragssatz gleichzeitig fixieren wollen, – wie der Koalitionsvertrag es zumindest bis 2025 vorsieht – können sich der demografischen Herausforderung nicht entziehen. Denn ein stabiles Rentenniveau und ein gedeckelter Beitragssatz würden letztlich bedeuten, dass der Steuerzahler die Finanzierungslücke schließen muss. Im Jahr 2025 ist der zusätzliche Finanzierungsbedarf dank der guten Konjunktur und Arbeitsmarktlage noch verschmerzbar. Mit dem demografischen Wandel steigt er allerdings rasant an. Allein im Jahr 2040 würde eine Mehrbelastung in Höhe von rund 100 Mrd. Euro entstehen. Der „Rentenminister“ zeigt auch: Lediglich eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit vereint gleich mehrere Vorteile. Sie stabilisiert die Finanzierung der Rentenversicherung, stärkt das Rentenniveau und entlastet den Steuerzahler. Darüber hinaus leistet sie noch einen Beitrag zur Vermeidung potenzieller Fachkräfte-Engpässe. Die Frage der notwendigen Rahmenbedingungen für ein längeres Erwerbsleben sollte daher unbedingt mit auf die Agenda der Rentenkommission. Hintergrund Aktuell versorgen rechnerisch 2,8 Personen im Erwerbsalter eine Person im Rentenalter. Aufgrund des demografischen Wandels werden es bereits in 20 Jahren nur noch 1,8 Personen sein. Damit die Verschiebung zwischen Beitragszahlern und Leistungsbeziehern der Gesetzlichen Rentenversicherung nicht zu einer Überlastung der arbeitenden Bevölkerung führt, wurde mit den Rentenreformen der Jahrtausendwende festgelegt, dass die Renten langsamer wachsen als die Löhne. Dadurch wird der Anstieg der Rentenversicherungsbeiträge gebremst, während das Rentenniveau langsam sinkt. Die Belastungen infolge der demografischen Alterung werden so zwischen Erwerbstätigen sowie Rentnerinnen und Rentnern geteilt. Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung ist eine Fixierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent vereinbart – mindestens bis 2025. Gleichzeitig soll der Beitragssatz nicht über 20 Prozent steigen. Günstige Konjunkturprognosen lassen nach heutigem Stand erwarten, dass dieses Ziel zumindest bis 2023 erreicht werden kann, ohne überhaupt politisch eingreifen zu müssen. Für die Zeit nach 2025 soll die Rentenkommission Vorschläge für die Weiterentwicklung der Gesetzlichen Rentenversicherung erarbeiten. Ihre Empfehlungen sollen sich an einer doppelten Haltelinie für Beiträge und Rentenniveau orientieren. Damit geht es im Kern um eine neue Lastenverteilung zwischen Erwerbstätigen sowie Rentnerinnen und Rentnern. Zentraler Ansprechpartner für Anfragen ist die Pressestelle des GDV. Haben Sie Fragen? Ihr Kontakt bei Prognos Dr. Oliver Ehrentraut Partner, Direktor, Leitung der volkswirtschaftlichen Abteilung Profil ansehen Unsere Arbeiten zu diesem Thema Warum sich Gleichstellung lohnt laufend | Projekt Wenn Frauen und Männer gleichgestellt sind, hilft das auch der Wirtschaft. Warum sich Investitionen in die Gleichstellung lohnen und welche negativen Effekte Ungleichheiten haben, untersuchen wir für das BMFSFJ. Mehr dazu Arbeiten trotz Rente: Ein Baustein für mehr Wachstum 2024 | Projekt Weiterarbeiten trotz Rente? Von zusätzlicher Erwerbstätigkeit im Rentenalter kann die Wirtschaft profitieren. Das zeigt unsere neue Studie für die INSM. Mehr dazu Die wirtschaftliche und soziale Lage in kreativen Berufen 2024 | Projekt Im Auftrag von BMWK und BKM analysierten Prognos und der Bundesverband Freie Darstellende Künste die wirtschaftliche und soziale Lage von Soloselbstständigen in Kreativberufen. Mehr dazu Szenarien zur Reform der Pflegefinanzierung 2024 | Projekt Mehr Pflegebedürftige und steigende Kosten: Dass wir älter werden, stellt die Pflegeversicherung vor große Herausforderungen. Eine neue Analyse zeigt den künftigen Finanzierungsbedarf. Mehr dazu Neue Berechnungen zum Elterngeld: So hoch sollten die Beträge heute sein 2024 | Expertise Das Elterngeld wurde trotz Inflation seit der Einführung nicht erhöht. Wir zeigen, wie hoch Mindest- und Höchstbetrag heute sein müssten. Mehr dazu Präsentation der Studie zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in der Kultur- und Kreativwirtschaft 15. Oktober 2024 | Event Auf der Veranstaltung werden die Ergebnisse unserer Studie zur wirtschaftlichen und sozialen Lage von Soloselbstständigen und hybrid Erwerbstätigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) vorgestellt. 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Ein neues Hintergrundpapier enthält Einschätzungen und neue Berechnungen rund um das Vorhaben der Ampel-Regierung. Mehr dazu Auswirkungen von Corona-Tests auf Volkswirtschaft und Gesundheitswesen 2022 | Projekt Corona-Tests sollen helfen, das Infektionsgeschehen einzudämmen. Prognos quantifizierte nun den Nutzen der Tests auf Volkswirtschaft und Gesundheitswesen. Mehr dazu Studienvorstellung: Quantitativer Nutzen von Corona-Tests auf die Volkswirtschaft und das Gesundheitswesen 09. März 2022 | Event Testungen sind ein wichtiger Baustein zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Unsere neue Studie untersucht den quantitativen Nutzen auf die deutsche Volkswirtschaft und das Gesundheitswesen. Mehr dazu Studienpräsentation: Zukunft gemeinsam gestalten 15. September 2022 | Event Auf dem R+V Zukunftsfestival werden erstmals die Ergebnisse der Studie „Zukunft gemeinsam gestalten“ präsentiert. Mehr dazu 40+x? Sozialbeiträge im Fokus 2021 | Projekt Aufgrund der demografischen Alterung in Deutschland werden die Sozialversicherungsbeiträge bis 2040 auf 46 Prozent steigen. Das ergaben Berechnungen für die INSM. Mehr dazu Lohneinkommensentwicklungen 2025 2020 | Projekt Steigt die Produktivität der deutschen Wirtschaft, kommt das nicht bei jedem Einzelnen in gleichem Maße an. Das zeigt unsere Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Mehr dazu Regionale Kosten der Altersvorsorge 2020 | Projekt Die Studie zeigt: Gesetzlich Versicherte sollten zusätzlich privat vorsorgen, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Der Sparbedarf unterscheidet sich je nach Region. Mehr dazu Investiver Sozialstaat: Innovativ und wirksam. 2020 | Projekt In einem Policy-Paper beschreibt Prognos die Entwicklung des Sozialstaates in Deutschland und zeigt dabei die Komplexität von Reformprozessen auf. Mehr dazu Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf die Rentenentwicklung 2020 | Projekt Hat(te) der gesetzliche Mindestlohn Einfluss auf Rentenentwicklung und individuelle Rentenansprüche? Dem ist Prognos im Auftrag der Mindestlohnkommission nachgegangen. Mehr dazu Welche Folgen haben Homeoffice, Schulschließung & Co? 2020 | Projekt Koordiniert durch Prognos und das Institut der deutschen Wirtschaft haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär ein Papier zu den gesundheitlichen und sozialen Folgen der Corona-Krise zusammengestellt. Mehr dazu Evaluation: Umsetzung UN-Behindertenrechtskonvention in Schleswig-Holstein 2020 | Projekt Prognos untersuchte u.a. die Konzeption des Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Mehr dazu Evaluation: Umstellung des Verfahrens zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit 2020 | Projekt Prognos hat die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und des neuen Begutachtungsverfahrens im Rahmen eines Monitorings begleitet. Mehr dazu Evaluation: Modellprogramm neue Wohnformen 2020 | Projekt Gemeinsam mit dem Kuratorium Deutsche Altershilfe evaluierte Prognos das Modellprogramm „Weiterentwicklung neuer Wohnformen nach § 45f SGB XI“ des GKV-Spitzenverbandes. Mehr dazu Berechnungen zur Respektrente 2019 | Projekt Wie wirkt sich das Vorhaben der Respektrente auf Rentner aus, die von der Regelung profitieren würden? Prognos hat Fallbeispiele für mehrere stilisierte Rentner-Typen berechnet. Mehr dazu Fortschrittsindex Vereinbarkeit: Unternehmensbefragung 2019 | Projekt In mehr als 600 Unternehmen wurden praxisnahe und belastbare Kennzahlen zum Thema Vereinbarkeit aus dem Personalwesen erhoben. Mehr dazu Sozialberichterstattung des Freistaates Sachsen 2019 | Projekt Die Demografie in den Kreisfreien Städten und Landkreisen Sachsens entwickelt sich unterschiedlich, zeigt eine Prognos-Studie für das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz. Mehr dazu Altersvorsorgebedarf im Zeitverlauf 2019 | Projekt Prognos berechnete für die Jahrgänge 1960, 1975 und 1990 die erforderlichen Sparbeträge zur Sicherung des Lebensstandards. Mehr dazu Langzeitpflege im Wandel 2019 | Projekt Prognos untersuchte Ansätze zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe sowie Perspektiven für die Finanzierung der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) bis 2050. Mehr dazu Integration: Zusammenarbeit von Landkreisen, Gemeinden & Städten stärken 2019 | Projekt Für die Robert Bosch Stiftung führte Prognos einen Workshop mit Integrationsakteuren aus Landkreisen, Gemeinden und Städten durch. Mehr dazu Freibetrag für Renten bei der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung 2019 | Projekt Die Zahl derjenigen, die auf Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung angewiesen sind, ist kontinuierlich gestiegen. Ein Freibetrag für gesetzliche Renten könnte vielen von ihnen helfen. Mehr dazu Fortschreibung der Sozialstrategie im Landkreis Lörrach 2019 2019 | Projekt Die Prognos AG hat den Landkreis Lörrach dabei begleitet, seine Sozialstrategie neu auszurichten. Mehr dazu Einbezug von BeamtInnen in die Gesetzliche Rentenversicherung 2019 | Projekt Im Auftrag der Friedrich-Ebert-stiftung evaluierte Prognos die Folgen eines Einbezuges von Beamtinnen und Beamten in die Gesetzliche Rentenversicherung (GRV). Mehr dazu Adobe Stock - CleverStock Über Prognos Wir geben Orientierung. Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. 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