alle Projekte

Zukunft Stromsystem II. Regionalisierung der Stromerzeugung

Auftraggeber

WWF Deutschland

Jahr

2018


Ein Übergang zu einem vollständig auf erneuerbaren Energien beruhenden Stromsystem bis zum Jahr 2050 ist möglich – trotz des Mehrbedarfs an Strom, der aus der Dekarbonisierung des Verkehrs- und Wärmesektors entsteht, um eine Senkung der Treibhausgasemissionen von 95 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu erreichen. Dabei kann der benötigte Strom aus erneuerbaren Energiequellen naturverträglich in Deutschland erzeugt werden.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Zukunft Stromsystem II – Regionalisierung der erneuerbaren Stromerzeugung“, die Prognos und das Öko-Institut im Auftrag des WWF Deutschland erstellt haben. Am Dienstag, 16. Oktober, wurde die Untersuchung beim WWF in Berlin vorgestellt.

Die Studie bildet den zweiten Teil eines Ausblicks auf das Stromsystem nach 2035. Im ersten Teil wurde aufgezeigt, wie das Stromsystem bis 2050 umgestaltet werden muss, damit die deutsche Stromwirtschaft ihren Anteil zur Erreichung der Klimaziele von Paris leistet. Dabei lag der Fokus auf dem Verhältnis fossiler zu erneuerbarer Stromerzeugung und einem daraus resultierenden Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2035.

Die aktuelle Studie zeigt: Aus technologischer Sicht kann der Übergang zu einem vollständig auf erneuerbaren Energien beruhenden Stromsystem vielfältig gestaltet werden. Die Stromsystemkosten unterscheiden sich in den verschiedenen untersuchten Varianten nur unwesentlich.
Für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende werden allerdings bis zu 2,5 Prozent der Landesfläche in Deutschland benötigt, wobei diese Inanspruchnahme regional schwankt. Um sichere Planungsgrundlagen bieten zu können, muss die Frage der Flächennutzung heute einheitlich geklärt werden. In Summe ist eine naturverträgliche Energiewende in Deutschland möglich.

Hintergrund

Die aktuelle Studie betrachtet den Ausbau der erneuerbaren Energien, der den Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2035 flankiert, im Detail. Anlehnend an die Vorstudie hat Prognos zusammen mit dem Öko-Institut zwei Szenarien für einen Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung entwickelt, um abzuschätzen, wie sich die Verwendung verschiedener Technologien auf die Gesamtkosten des Stromsystems auswirken.

Die zwei Szenarien heißen „Energiewende-Referenz“ und „Fokus Solar“. Das Szenario „Energiewende-Referenz“ beschreibt eine Entwicklung, die in den meisten aktuellen Untersuchungen zur Umgestaltung des deutschen Stromsystems betrachtet wird. Der Schwerpunkt des Ausbaus erneuerbarer Energien liegt hier auf dem Ausbau der Windenergie an Land. Dem gegenüber gestellt wird das Szenario „Fokus Solar“, bei dem die Potenziale der Photovoltaik stärker genutzt werden.

So konnten Vor- und Nachteile von Stromsystemen verschiedener Technologien aufgezeigt werden – im Hinblick auf die Fragen, welche Flexibilitätsoptionen in den verschiedenen Varianten verwendet werden müssten, was dies für den Netzausbau bedeutet und wieviel Fläche für die erneuerbare Stromerzeugung in Deutschland in Anspruch genommen werden müsste.

Begleitend zur Studie hat das Umweltplanungsbüro Bosch &Partner geprüft, wie sich der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung auf drei windenergiesensiblen Vogelarten – Mäusebussard, Kiebitz und Rotmilan – auswirkt. Dazu nahm das Büro beispielhaft in sechs Landkreisen eine naturschutzfachliche Raumbewertung vor.

Zur Studie (PDF, wwf.de)

Fragen und Antworten zur Studie

Zur Pressemitteilung des WWF

Autorinnen und Autoren:

Hanno Falkenberg (Prognos AG), Dr. Felix Chr. Matthes, Franziska Flachsbarth, Charlotte Loreck, Hauke Hermann, Vanessa Cook (Öko-Institut), Henrik Maatsch (WWF Deutschland)

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Hanno Falkenberg

Projektleiter

Profil ansehen

Unsere Arbeiten zu diesem Thema

Gasbilanz: Niedrige Einsparungen erhöhen das Risiko geringer Gasspeicherstände

2023
| Meldung

Der hohe Füllstand der Gasspeicher sorgt aktuell für Entspannung, jedoch könnten die geringen Einsparungen zu Lasten der Speicherfüllstände im nächsten Winter gehen.

Klimaneutralität im Gebäudesektor: Impuls bei DUH-Event

| Event

Wie kann der Gebäudebestand klimaneutral werden? Welche Risiken ergeben sich aus der geplanten Abschaffung der Sektorziele im Gebäudebereich? Dazu spricht Nils Thamling bei der DUH.

Gasbilanz: Einsparbemühungen müssen intensiviert werden

2023
| Meldung

Wird weiterhin so wenig gespart wie im Januar und Februar, steigt das Risiko für eine Gasmangellage im kommenden Winter.

Sitzung: Interessenkreis Stromerzeugung

| Event

Marco Wünsch präsentiert am 28. März bei der Sitzung des Interessenkreises Stromerzeugung in Berlin zum Thema klimaneutrales Stromsystem.

Gebäudestrategie Klimaneutralität

2023
| Projekt

Wie kann der Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral werden? Im Auftrag des BMWK entwickeln wir Szenarien und erarbeiten Maßnahmen.

Webinar: Wohlstandseffekte der Energiewende

| Event

Dr. Almut Kirchner stellt bei einem Webinar der INSM die Kurzstudie „Wirkungen von beschleunigten Genehmigungsverfahren und Klimainvestitionen“ vor.

11. Energiewendemonitoring

2023
| Projekt

Unsere Daten zeigen: Da insbesondere der Ausbau der Erneuerbaren Energien lahmt, muss in den kommenden Jahren viel passieren, damit Deutschland seine Energie- und Klimaziele erreicht.

DG REGIO – Evaluation European Green Deal

laufend
| Projekt

Wie gut hilft die EU-Kohäsions- und Strukturpolitik dabei, den grünen Wandel in Europa voranzutreiben? Diese und anderen Fragen gehen wir gemeinsam mit COWI, Milieu und CSIL im Auftrag der Europäischen Kommission (DG REGIO) nach.

Regulierung des Drittnetzzugangs zu Wärmenetzen

2022
| Projekt

Die EU-Kommission will den Drittnetzzugang zu Wärmenetzen verbindlich machen. Für das BMWK bewerten wir die Konsequenzen für Deutschland und den möglichen Beitrag zur Dekarbonisierung.

Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung

2022
| Meldung

Energieexpertin Dr. Almut Kirchner im Gespräch mit der Neuen Zürcher Zeitung zum Schweizer Energiesystem.

Über Prognos

Wir geben Orientierung.

Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.

Mehr erfahren