Im Auftrag der Bertelsmann Stiftung untersuchte Prognos Ansätze zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe in einer alternden Gesellschaft in Deutschland sowie die Perspektiven für die Finanzierung der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) bis 2050. Durch die Alterung der Bevölkerung in Deutschland werden in den kommenden Jahrzehnten immer mehr Menschen im Alter auf Hilfe angewiesen sein. Der quantitative und qualitative Wandel der Pflegebedürftigkeit wirft die Frage auf, wie die Pflegeberufe und ihre Rahmenbedingungen weiterentwickelt werden müssen, um eine bedarfsgerechte pflegerische Versorgung gewährleisten zu können. Zentraler Schlüsselfaktor ist dabei die Aufwertung der beruflichen Pflege durch eine Stärkung der Eigenverantwortung von Pflegefachpersonen sowie durch den Einsatz von mehr hochschulisch qualifizierten Pflegekräften und Advanced Practice Nurses. Durch die steigende Zahl der Leistungsempfangenden in der SPV wird zudem der Finanzierungsbedarf steigen. Wie entwickelt sich vor diesem Hintergrund der Beitragssatz zur SPV? Welche Auswirkungen haben verschiedene Reformoptionen zur Deckung der höheren Ausgabendynamik auf die Generationengerechtigkeit? Im derzeitigen Finanzierungsmodell der SPV müsste der Beitragssatz in den nächsten 30 Jahren kontinuierlich steigen, um die Versorgungssicherheit und -qualität sicherzustellen. Der finanzielle Mehrbedarf der SPV könnte alternativ durch einen höheren (auch durch Steuermittel gespeisten) Pflegevorsorgefonds ausgeglichen werden. Eine solche Finanzierungsoption würde die Lasten zwischen den Generationen besser verteilen. Um eine ausgewogenere intergenerative Verteilung der Pflegekosten zu erzielen, könnte z. B. der Beitragssatz ab 2020 zum Aufbau eines Pflegevorsorgefonds auf 3,5 Prozent angehoben und mit einem Bundeszuschuss gekoppelt werden. Eine weitere Erhöhung des Beitragssatzes wäre dann bis mindestens 2050 nicht mehr nötig. Damit wären alle Jahrgänge ab 1990 und älter stärker belastet, alle jüngeren Jahrgänge dagegen entlastet. Eine qualitativ hochwertige Pflegeversorgung ist zwar kostspielig, allerdings ist sie auch intergenerativ ausgewogener finanzierbar, wenn die künftig steigenden Lasten in die Gegenwart vorgezogen werden. Die Mehrbelastungen für die heutigen Generationen bleiben hierbei in einem verkraftbaren Rahmen. Direkt zur Studie (Website Bertelsmann Stiftung) Weitere Infos (Webseite Bertelsmann Stiftung) Autorinnen und Autoren: Dr. Oliver Ehrentraut, Gwendolyn Huschik, Dr. Stefan Moog, Laura Sulzer Haben Sie Fragen? Ihr Kontakt bei Prognos Laura Sulzer Projektleiterin Profil ansehen Gwendolyn Huschik Projektleiterin Profil ansehen Unsere Arbeiten zu diesem Thema Die wirtschaftliche und soziale Lage in kreativen Berufen laufend | Projekt In einer umfassenden Studie analysiert Prognos die soziale und wirtschaftliche Lage von freischaffenden und hybrid erwerbstätigen Kreativen. Die Ergebnisse dienen als Basis für zielgerichtete Verbesserungen. Mehr dazu Kick-Off-Event zum Start des Präventionsprogrammes „Anfangsglück“ 16. Juni 2023 | Event Prognos begleitet und evaluiert das Präventionsprogramm „Anfangsglück: Ernährung gemeinsam entdecken". Am 16. Juni 2023 findet die Auftaktveranstaltung statt. Mehr dazu Rente mit 63 – Quo vadis? 2023 | Projekt Die Rente mit 63 ist sehr beliebt. Allein 2021 nutzen mehr als 270.000 Menschen die Möglichkeit des vorgezogenen Renteneintritts. Das zeigt unsere Studie für die INSM. Mehr dazu Sozialkonferenz: Die Situation Alleinerziehender in Deutschland und NRW 28. März 2023 | Event Am 28. März referiert Evelyn Stoll auf der ersten Sozialkonferenz der Stadt Oberhausen zur Situation Alleinerziehender in Deutschland und NRW. Mehr dazu Evaluation der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland 2022 | Projekt Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland berät und informiert zu gesundheitlichen Fragen. Wir haben ihre Arbeit unter die Lupe genommen. Mehr dazu Inflation – Mehrbelastung und Entlastung von Familienhaushalten 2023 | Projekt Berechnungen zu inflationsbedingten Mehrausgaben privater Haushalte und Wirken des Entlastungspaket der Bundesregierung. Mehr dazu Patientenfürsprache in deutschen Krankenhäusern auf dem Prüfstand 2022 | Projekt Patientenfürsprache ist ein ehrenamtliches Beratungsangebot für Menschen im Krankenhaus. Prognos untersuchte erstmals den Status quo der Patientenfürsprache in deutschen Krankenhäusern. Mehr dazu Zweiter Sozialbericht des Freistaates Sachsen 2022 | Projekt Prognos hat für das Sächsische Ministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt die soziale Lage im Freistaat Sachsen analysiert. Mehr dazu Workshop: Internationale Erfahrungen bei der Evaluation von Mindestlöhnen 07. Oktober 2022 | Event Gwendolyn Huschik nimmt am internationalen Workshop der Mindestlohnkommission teil. 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