alle Projekte

Niveau & regionale Kaufkraft der gesetzlichen Rente für typisierte Berufe

Rentenperspektiven 2040

Auftraggeber

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.

Jahr

2015

Als PDF anzeigen

Wie hoch die Renten für einen typischen Arbeitnehmer ausfallen werden, hängt unter anderem vom Beruf und vom Wohnort ab. Zu diesem Ergebnis kommen aktuelle Untersuchungen von Prognos für den GDV.

Die „berufsbezogenen Rentenniveaus“ unterscheiden sich zum Teil sehr deutlich - und können sich in den nächsten Jahrzehnten zum Teil auch sehr individuell entwickeln. „Wie hoch die Rente ausfällt, hängt vor allem von der ökonomischen Lebensleistung eines Arbeitnehmers ab“, erklärt Oliver Ehrentraut, Rentenexperte der Prognos AG. „Wer mehr einzahlt, der bekommt später auch eine höhere Rente.“

Die Studie wurde vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beauftragt. Ende 2015 erschien eine Kurzfassung der Studie, nun wurde die Langfassung veröffentlicht.

Gutverdiener hat das niedrigste Rentenniveau

Für die Prognose, wie sich die Renten bis 2040 entwickeln, hat Prognos zehn Berufe in allen Regionen Deutschlands genauer untersucht. Es zeigt sich, dass ein Entwicklungsingenieur perspektivisch das geringste „individuelle Rentenniveau“ hat. Er bekommt jedoch von allen untersuchten Berufen die höchste Rente ausgezahlt: knapp über 2.000 Euro im Monat. Das ist ein Drittel des durchschnittlichen Einkommens, das in seinen letzten fünf Berufsjahren erhielt. „Die Obergrenze für den Rentenbeitrag deckelt die Beiträge von Gutverdienern im Arbeitsleben und begrenzt gleichzeitig die späteren Ansprüche an das Rentensystem“, erklärt Prognos-Experte Oliver Ehrentraut.

Regionale Unterschiede bei Rentenniveau und Kaufkraft

Wie viel ist die Rente wert und was kann sich ein Rentner vor Ort leisten, wenn er in den Ruhestand geht? Die Studie „Rentenperspektiven 2040“ gibt auch einen Überblick über die Entwicklung der gesetzlichen Renten in allen 402 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland. Im Bundesweitenvergleich liegt die größten Differenzen wischen Wilhelmshaven und der Sächsischen Schweiz: je nach Berufsbild liegt das Rentenniveau in der niedersächsischen Küstenstadt um bis zu 20 oder 30 Prozent über dem Niveau im Erzgebirge.

Wie viel die mit den regionalen Erwerbsbiografien verdiente Rente letztlich wert ist, hängt auch von der regionalen Kaufkraft ab. Insbesondere Wohnkosten prägen hier das Bild. Erst die Rentenkaufkraft gibt tatsächlich Aufschluss über den Beitrag der gesetzlichen Rente zur jeweiligen Alterssicherung.

Die wirtschaftsstarken Metropolregionen garantieren hohe Einkommen und damit hohe Renten. Die Kaufkraft ist allerdings z. B. in München und Hamburg aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten schwach. In gut entwickelten ländlichen Regionen lässt es sich im Ruhestand (kaufkraftmäßig) am besten leben.

Fazit

Die Rentenlandschaft ist sehr kompliziert. Die Festschreibung des Rentenniveaus würde nach Schätzungen von Prognos bis 2040 immerhin rund 600 Milliarden Euro kosten. Damit auch die Menschen die besonders Hilfe brauchen berücksichtigt werden, sollte die individuelle Situation des Einzelnen Rentners berücksichtigt werden. Wird diese nicht beachtet könnten enorme Steuerverluste die Folge sein.

Kurzfassung: Rentenperspektiven 2040 (30 Seiten, PDF)

Langfassung: Rentenperspektiven 2040 (112 Seiten, PDF)

Methodenbericht (34 Seiten, PDF)

Autorinnen und Autoren: Dr. Michael Böhmer, Dr. Oliver Ehrentraut, Dr. Claudia Funke, Tina Schneidenbach

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Dr. Michael Böhmer

Chefvolkswirt | Leiter Corporate Solutions

Profil ansehen

Dr. Oliver Ehrentraut

Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung, Partner, Direktor

Profil ansehen

Unsere Arbeiten zu diesem Thema

Leitbild Sinnstiftung

2023
| Projekt

Könnte Purpose das neue Leitbild in Wirtschaft und Gesellschaft werden? Das haben wir im Rahmen unserer Arbeit für das Zukunftsbüro untersucht und mit anderen Szenarien verglichen.

Keynote „Der Blick in die Zukunft“

| Event

Christian Schoon ist beim Event „Per Anhalter durch Digitalisierung und KI“ zu Gast. In seiner Keynote wirft er einen Blick in die Zukunft.

Prognos Zukunftsatlas® 2022

2022
| Projekt

Wie steht es um die Zukunftsfähigkeit aller 400 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland? Antworten hat der neue Prognos Zukunftsatlas®.

Kein Generationenkonflikt: Jung und Alt suchen vor allem Sicherheit.

2022
| Projekt

Studie vergleicht „Boomer“ und Generation Z: Hohes Sicherheitsbedürfnis bei Jung wie Alt.

Foresight-Team beim Tag der offenen Tür des BMBF

| Event

Foresight-Expertinnen und -Experten informieren zum Prozess der Strategischen Vorausschau und der Arbeit des Zukunftsbüros. Außerdem können Zukunftsszenarien via VR-Brille erlebt werden.

Die Zukunft des Vertrauens in digitalen Welten

2022
| Projekt

Das Internet schafft neue Interaktionsformen, die ohne Vertrauen nicht funktionieren. Vertrauen wir der Technik oder den Menschen? Eine Studie des BMBF-Zukunftsbüros gibt Antworten.

Futures Conference 2022

| Event

Dr. Elena Aminova präsentiert die Studie „Wechselseitige Entgrenzung von Technologie und Biologie“.

VORAUS:schau auf der re:publica 2022

| Event

Foresight-Expertinnen und -Experten informieren über den Prozess der Strategischen Vorausschau und präsentieren mögliche Zukünfte.

Auftaktveranstaltung: R+V Zukunftsfestival

| Event

Christian Böllhoff stellt die Schwerpunkte und das Design der Studie „Zukunft gemeinsam gestalten“ vor.

Verschiebung der Grenzen von Technologie und Biologie

2022
| Projekt

Künstliche Organe oder humanoide Roboter? Das BMBF-Zukunftsbüro untersuchte, wie sich die Kombination von biologischen und technologischen Systemen künftig entwickeln könnte.

Über Prognos

Wir geben Orientierung.

Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.

Mehr erfahren