Das geplante Rentenpaket der Bundesregierung würde zu deutlichen Mehrausgaben für die Rentenversicherung und zu einer dauerhaften Erhöhung des Renten-Beitragssatzes führen. Dabei würde das Paket besonders stark zukünftige Generationen belasten – mit Kosten in Höhe von 248 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Prognos AG für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Laut der Analyse sind die Gewinner des Rentenpakets die Geburtsjahrgänge 1974 und älter. Diese erhalten unter dem Strich zusätzliche Leistungen im Gegenwert von 343 Milliarden Euro. Die Verlierer sind – neben den zukünftigen Generationen – die Jahrgänge 1975 und jünger. Für diese Jahrgänge summiert sich die Mehrbelastung netto auf 94 Milliarden Euro. Die Studie betrachtet zudem – entsprechend der Zunahme der Lebenserwartung – die Auswirkungen einer weiteren Verlängerung der Lebensarbeitszeit nach 2030: eine Anhebung der Regelaltersgrenze auf 69 Jahre im Jahr 2060. Die Rente mit 69 bedeutet für jüngere Altersjahrgänge eine Mehrbelastung von 99 Milliarden Euro. Infolge des höheren Rentenniveaus würden ältere Jahrgänge dagegen zusätzliche Leistungen in Höhe von 67 Mrd. Euro erhalten. Auch für zukünftige Generationen resultiert bei der Rente mit 69 eine Entlastung in Höhe von 33 Mrd. Euro. Hintergrund Die Große Koalition aus CDU, CSU und SPD hat sich im Koalitionsvertrag vom 7. Februar auf die Sicherstellung des aktuellen (Netto-)Rentenniveaus von 48 Prozent bis zum Jahr 2025 verständigt. Gleichzeitig soll der Beitragssatz bis dahin nicht über 20 Prozent steigen. Auch für den Zeitraum nach 2025 strebt der Koalitionsvertrag eine doppelte Haltelinie an, bei der sowohl das Rentenniveau als auch der Beitragssatz langfristig abgesichert werden. Hierzu sollen mit dem am 13. Juli 2018 vorgestellten Entwurf für ein RV-Leistungsverbesserungs- und Stabilisierungsgesetz (Rentenpaket) die gesetzlichen Grundlagen zur Sicherstellung des aktuellen (Netto-)Rentenniveaus von 48 Prozent und eines Beitragssatzes von maximal 20 Prozent bis zum Jahr 2025 geschaffen werden. Daneben beinhaltet das Rentenpaket 2018 mit der „Mütterente II“ weitere Verbesserungen bei der Anrechnung von Kindererziehungszeiten für Eltern von vor dem Jahr 1992 geborenen Kindern und bei der Erwerbminderungsrente. Zur Studie (insm.de) Zur Pressemitteilung der INSM Autor: Dr. Stefan Moog Haben Sie Fragen? Ihr Kontakt bei Prognos Dr. Stefan Moog Senior Experte Profil ansehen Unsere Arbeiten zu diesem Thema Die wirtschaftliche und soziale Lage in kreativen Berufen laufend | Projekt In einer umfassenden Studie analysiert Prognos die soziale und wirtschaftliche Lage von freischaffenden und hybrid erwerbstätigen Kreativen. Die Ergebnisse dienen als Basis für zielgerichtete Verbesserungen. 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