Zurück zur Projektübersicht

Frauen und Altersvorsorge

Auftraggeber

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.

Jahr

2018


Eine stärkere Erwerbsorientierung von Frauen kann helfen, das gesetzliche Rentensystem zu stabilisieren – und sie selbst im Alter finanziell besserstellen. Die Aktivitäten zur Altersvorsorge von Frauen sind aber ausbaufähig, zeigt eine Studie für GDV.

Eine weiter steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen kann bis zum Jahr 2050 einen erheblichen Beitrag zur Stabilisierung der Rentenfinanzen leisten.

So führt ein höherer Anteil berufstätiger Frauen zu einem höheren Rentenniveau, einem niedrigeren Beitragssatz und geringeren Steuerzuschüssen. Zudem werden ein höheres Wachstum des Bruttoinlandsprodukts möglich sowie der potenzielle Fachkräftemangel reduziert.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Frauen und Altersvorsorge“, die Prognos im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erstellt hat.

Die Studie zeigt zudem: Auf der Ebene der Haushalte führt eine höhere Erwerbsorientierung von Frauen zu deutlich höheren eigenen Renten. So liegt die gesetzliche Rente bei erwerbsorientierten Müttern, die nach der Geburt ihrer Kinder relativ schnell in den Arbeitsmarkt zurückkehren und vergleichsweise hohe Erwerbsumfänge aufweisen, bis zu 50 Prozent höher als die von familienorientierten Müttern.

Die Aktivitäten zur Altersvorsorge von Frauen bleiben allerdings noch hinter den Möglichkeiten zurück. Insbesondere im Rahmen der zusätzlichen privaten und betrieblichen Altersvorsorge besteht Nachholbedarf.

Und das obwohl die Voraussetzungen für das eigenständige Alterseinkommen von Frauen in den kommenden Jahrzehnten grundsätzlich gut sind: Junge Familien sind heute typischerweise Doppelverdiener-Haushalte. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen ist gestiegen, sie sind heute länger berufstätig, verfügen über ein deutlich besseres Qualifikationsniveau und erzielen höhere Einkommen. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich spürbar verbessert.

Laut den Autoren sollte es das Ziel sein, die finanzielle Abhängigkeit von Frauen im Alter zu reduzieren und Eigenständigkeit sicherzustellen. Der Schlüssel zur selbstständigen Altersvorsorge liegt dabei in der fairen Aufteilung der Erwerbs- und Familienarbeit in Paarbeziehungen. Diese muss nicht nur für die Familienphase partnerschaftlich ausgehandelt werden. Mit gleicher Priorität sollten die entsprechenden finanziellen Konsequenzen im Ruhestand beachtet werden.

Zur Studie (PDF, 43 Seiten)

Zur Themenseite des GDV

Autorinnen und Autoren:

Dr. Oliver Ehrentraut, Gwendolyn Huschik, Dr. Stefan Moog

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Dr. Oliver Ehrentraut

Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung, Partner, Direktor

Profil ansehen

Unsere Arbeiten zu diesem Thema

Sozialkonferenz: Die Situation Alleinerziehender in Deutschland und NRW

| Event

Am 28. März referiert Evelyn Stoll auf der ersten Sozialkonferenz der Stadt Oberhausen zur Situation Alleinerziehender in Deutschland und NRW.

Evaluation der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland

2022
| Projekt

Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland berät und informiert zu gesundheitlichen Fragen. Wir haben ihre Arbeit unter die Lupe genommen.

Inflation – Mehrbelastung und Entlastung von Familienhaushalten

2023
| Projekt

Berechnungen zu inflationsbedingten Mehrausgaben privater Haushalte und Wirken des Entlastungspaket der Bundesregierung.

Patientenfürsprache in deutschen Krankenhäusern auf dem Prüfstand

2022
| Projekt

Patientenfürsprache ist ein ehrenamtliches Beratungsangebot für Menschen im Krankenhaus. Prognos untersuchte erstmals den Status quo der Patientenfürsprache in deutschen Krankenhäusern.

Zweiter Sozialbericht des Freistaates Sachsen

2022
| Projekt

Prognos hat für das Sächsische Ministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt die soziale Lage im Freistaat Sachsen analysiert.

Workshop: Internationale Erfahrungen bei der Evaluation von Mindestlöhnen

| Event

Gwendolyn Huschik nimmt am internationalen Workshop der Mindestlohnkommission teil.

AXA bAV Symposium: Demografische Entwicklung in Deutschland

| Event

Dr. Oliver Ehrentraut referiert zum Thema „Demografische Entwicklung“.

Kein Generationenkonflikt: Jung und Alt suchen vor allem Sicherheit.

2022
| Projekt

Studie vergleicht „Boomer“ und Generation Z: Hohes Sicherheitsbedürfnis bei Jung wie Alt.

Folgen des Mindestlohns für die Saisonbeschäftigung

2022
| Projekt

Seit 2015 gibt es den gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland. Dessen Folgen für Saisonbeschäftigung untersuchte Prognos im Auftrag der Mindestlohnkommission.

Haushalte, Einkommen und Altersvorsorge

2022
| Projekt

Ohne zusätzliche Vorsorge können die Menschen ihren Lebensstandard im Alter nicht halten. Eine Studie für den GDV untersucht, wie viel die Haushalte für die Rente sparen sollten und was sie sich leisten können.

Über Prognos

Wir geben Orientierung.

Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.

Mehr erfahren