Eine stärkere Erwerbsorientierung von Frauen kann helfen, das gesetzliche Rentensystem zu stabilisieren – und sie selbst im Alter finanziell besserstellen. Die Aktivitäten zur Altersvorsorge von Frauen sind aber ausbaufähig, zeigt eine Studie für GDV. Eine weiter steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen kann bis zum Jahr 2050 einen erheblichen Beitrag zur Stabilisierung der Rentenfinanzen leisten. So führt ein höherer Anteil berufstätiger Frauen zu einem höheren Rentenniveau, einem niedrigeren Beitragssatz und geringeren Steuerzuschüssen. Zudem werden ein höheres Wachstum des Bruttoinlandsprodukts möglich sowie der potenzielle Fachkräftemangel reduziert. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Frauen und Altersvorsorge“, die Prognos im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erstellt hat. Die Studie zeigt zudem: Auf der Ebene der Haushalte führt eine höhere Erwerbsorientierung von Frauen zu deutlich höheren eigenen Renten. So liegt die gesetzliche Rente bei erwerbsorientierten Müttern, die nach der Geburt ihrer Kinder relativ schnell in den Arbeitsmarkt zurückkehren und vergleichsweise hohe Erwerbsumfänge aufweisen, bis zu 50 Prozent höher als die von familienorientierten Müttern. Die Aktivitäten zur Altersvorsorge von Frauen bleiben allerdings noch hinter den Möglichkeiten zurück. Insbesondere im Rahmen der zusätzlichen privaten und betrieblichen Altersvorsorge besteht Nachholbedarf. Und das obwohl die Voraussetzungen für das eigenständige Alterseinkommen von Frauen in den kommenden Jahrzehnten grundsätzlich gut sind: Junge Familien sind heute typischerweise Doppelverdiener-Haushalte. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen ist gestiegen, sie sind heute länger berufstätig, verfügen über ein deutlich besseres Qualifikationsniveau und erzielen höhere Einkommen. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich spürbar verbessert. Laut den Autoren sollte es das Ziel sein, die finanzielle Abhängigkeit von Frauen im Alter zu reduzieren und Eigenständigkeit sicherzustellen. Der Schlüssel zur selbstständigen Altersvorsorge liegt dabei in der fairen Aufteilung der Erwerbs- und Familienarbeit in Paarbeziehungen. Diese muss nicht nur für die Familienphase partnerschaftlich ausgehandelt werden. Mit gleicher Priorität sollten die entsprechenden finanziellen Konsequenzen im Ruhestand beachtet werden. Zur Studie (PDF, 43 Seiten) Zur Themenseite des GDV Autorinnen und Autoren: Dr. Oliver Ehrentraut, Gwendolyn Huschik, Dr. Stefan Moog Haben Sie Fragen? Ihr Kontakt bei Prognos Dr. Oliver Ehrentraut Partner, Direktor, Leitung der volkswirtschaftlichen Abteilung Profil ansehen Unsere Arbeiten zu diesem Thema Die wirtschaftliche und soziale Lage in kreativen Berufen laufend | Projekt In einer umfassenden Studie analysiert Prognos die soziale und wirtschaftliche Lage von freischaffenden und hybrid erwerbstätigen Kreativen. Die Ergebnisse dienen als Basis für zielgerichtete Verbesserungen. Mehr dazu Kick-Off-Event zum Start des Präventionsprogrammes „Anfangsglück“ 16. Juni 2023 | Event Prognos begleitet und evaluiert das Präventionsprogramm „Anfangsglück: Ernährung gemeinsam entdecken". Am 16. Juni 2023 findet die Auftaktveranstaltung statt. Mehr dazu Rente mit 63 – Quo vadis? 2023 | Projekt Die Rente mit 63 ist sehr beliebt. Allein 2021 nutzen mehr als 270.000 Menschen die Möglichkeit des vorgezogenen Renteneintritts. Das zeigt unsere Studie für die INSM. Mehr dazu Sozialkonferenz: Die Situation Alleinerziehender in Deutschland und NRW 28. März 2023 | Event Am 28. März referiert Evelyn Stoll auf der ersten Sozialkonferenz der Stadt Oberhausen zur Situation Alleinerziehender in Deutschland und NRW. Mehr dazu Evaluation der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland 2022 | Projekt Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland berät und informiert zu gesundheitlichen Fragen. 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