Die Ergebnisse der Untersuchung sollen Hochschulen und andere Forschungsinstitutionen in die Lage versetzen, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Ausland zielgruppenorientiert anzusprechen, um sie für einen Aufenthalt an ihrer Einrichtung zu gewinnen.
Internationalität ist für Forschungseinrichtungen ein bedeutendes Element ihrer Innovationsfähigkeit. Für die Ansprache und Anwerbung internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist es für Hochschulen und Forschungsinstitute daher von besonderem Interesse, welche Motive hinter einem wissenschaftlichen Auslandsaufenthalt stecken und welche Unterstützungsleistungen sie sich von den Zieleinrichtungen wünschen. Vor diesem Hintergrund hat Prognos für den DAAD Mitte 2018 weltweit Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler befragt, um ein umfassendes Bild ihrer Motive und Entscheidungsfaktoren sowie ihres Informationsverhaltens zu erhalten.
Die Befragung wurde weltweit gestreut, hatte aber ihren Fokus auf acht Ländern, die bedeutende Wissenschaftspartner von Deutschland sind: Großbritannien, Indien, Israel, Mexiko, Polen, Republik Korea (Südkorea), Südafrika und die USA. Annähernd 8.500 gültige Antworten von Nachwuchswissenschaftler unterschiedlicher Karrierestufen flossen in die Auswertungen ein.
Die Besonderheit dieser Studie ist der Zeitpunkt der Befragung: Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wurden vor der Realisierung eines (potenziellen) Auslandsaufenthaltes befragt und nicht erst wenn der Mobilitätsprozess bereits stattgefunden hat. So konnten Verzerrungen z. B. durch Erinnerungsprobleme verringert werden. Außerdem konnten auch Personen miteinbezogen werden, die sich einen Auslandsaufenthalt vorstellen können, derzeit aber keinen konkreten Vorstellungen haben sowie solche, bei denen ein geplanter wissenschaftlicher Auslandsaufenhalt gescheitert ist. Dezidiert wurde danach gefragt, wo und welche Informationen in der Vorbereitung des Auslandaufenthaltes eingeholt werden. Bisherige Untersuchungen haben diesen Aspekt der Informationsbeschaffung kaum berücksichtigt, obwohl es ein entscheidender Vorteil sein kann, wenn man weiß, wo und wie man die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler am ehesten erreicht.
Für die acht Fokusländer wurden nach der Auswertung der Antworten Factsheets erstellt, die den Kern der Ergebnisse auf einen Blick darstellen. Hier erfährt man unter anderem, wie sich die Befragten in diesem Land zusammensetzen, welche Motive sie für einen geplanten Auslandsaufenthalt anführen, welche Faktoren ihre Entscheidung am stärksten beeinflussen sowie welche Informationen sie sich wünschen und wo sie diese suchen.
In der Gesamtschau ergab die Befragung, dass Forschungsmarketing vor allem differenziert nach Karrierestufen gestaltet werden sollte, da sich die Themen, die im Vordergrund stehen, von Karrierestufe zu Karrierestufe unterscheiden. Ebenfalls eine Rolle, wenngleich weniger ausschlaggebend, spielt die Differenzierung bestimmter Aspekte nach Herkunftsland der Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen.
Zur Studie und weiteren Informationen (Website Research in Germany)
Autorinnen und Autoren:
Claudia Münch, Cordula Klaus, Julian Lenz, Carsten Maday, Felix Strier
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Claudia Münch
Prinzipal