E-Books, VR-Brillen und Gaming-Events: Digitale Medien spielen eine immer größere Rollen in Bibliotheken. Kulturelle Bildung ist Bibliotheken bei der Gestaltung der Digitalisierung besonders wichtig, zeigt eine Studie für den Rat für Kulturelle Bildung.
Kulturelle Bildung ist für über 80 Prozent der Großstadtbibliotheken und rund 40 Prozent der Gemeindebibliotheken von wesentlicher Bedeutung bei der Gestaltung der Digitalisierung. Die Angebote reichen dabei von Leseförderung, Literaturvermittlung, Schreib- und Medienwerkstätten und Ausstellungen bis hin zu Konzerten, Gaming und vielfältigen Kombinationsformen.
Zudem geben 75 Prozent der Bibliotheksleitungen an, durch digitale Angebote Kultureller Bildung ein jüngeres Publikum besser anzusprechen zu können. Allerdings vollzieht sich der Wandel in den ländlichen und kleinstädtischen Umgebungen anders und langsamer als in den großstädtischen.
Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Bibliotheken/Digitalisierung/Kulturelle Bildung. Horizont 2018"des Rates für Kulturelle Bildung. Die Untersuchung legt repräsentative Daten über die Auswirkungen der Digitalisierung in Bibliotheken im Hinblick auf die Kulturelle Bildung vor. Die bundesweite Umfrage unter den rund 1.900 Leitungen öffentlicher hauptamtlich geführter Bibliotheken wurde in Kooperation mit dem Deutschen Bibliotheksverband durchgeführt und von der Robert Bosch Stiftung GmbH gefördert. Die Daten hat Prognos im Rahmen einer Online-Befragung erhoben.
Die Studie zeigt: Die Digitalisierung bietet auch neue Chancen für Kooperationen. So sieht eine deutliche Mehrheit der Bibliotheken besonders großes Potenzial bei Schulkooperationen und in der Zusammenarbeit mit Kitas.
Im Zuge des digitalen Wandels entstehen neue fachliche Anforderungen an das Personal in Bibliotheken entstehen und die Digitalisierung die Mitarbeit auch nicht-bibliothekarischer Fachleute erfordert, vor allem von Experten aus der Kulturellen Bildung, der Medienbildung und der Informationstechnologie. Ein deutliches Gefälle zwischen Stadt und Land zeigt sich in Ausstattungs und Entwicklungsfragen. Aus der Umfrage geht weiterhin hervor, dass ideelle und finanzielle Unterstützung von Seiten der Politik für die Weiterentwicklung der Bibliotheken essentiell ist.
Hintergrund
Die Studie ist der Auftakt zum Schwerpunkt „Kulturelle Bildung im Kontext der Digitalisierung"des Rates für Kulturelle Bildung. In den kommenden Monaten folgen eine Grundlagenreflexion zum Thema und eine empirische Studie zu digitalen Leitmedien für Jugendliche.
Der Rat für Kulturelle Bildung ist ein unabhängiges Beratungsgremium, das sich umfassend mit der Lage und der Qualität Kultureller Bildung in Deutschland befasst. Der Rat ist eine Initiative der Bertelsmann Stiftung, Deutsche Bank Stiftung, Karl Schlecht Stiftung, PwC-Stiftung, Robert Bosch Stiftung, Stiftung Mercator und der Stiftung Nantesbuch.
Zur Studie (PDF, Webseite Rat für kulturelle Bildung)
Autorinnen und Autoren:
Klaudia Lehmann, Tilmann Knittel, Sören Mohr (Prognos AG), Deutscher Bibliotheksverband e. V., Dr. Florian Höllerer
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Klaudia Lehmann
Senior Projektleiterin
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