Eine bessere Eisenbahnanbindung der Region Nord-Niederlande und die Aufnahme in das transeuropäische Transportnetzwerk (TEN-T-Netzwerk) könnte viele Vorteile für die Region, aber auch für ganz Europa haben. Um diese Hypothese zu verifizieren, beauftragte die Region Nord-Niederlande Prognos mit der Evaluierung der Potenziale einer ausgebauten grenzüberschreitenden Bahnverbindung Amsterdam – Noord-Niederlande – Hamburg. Dafür untersuchten wir nicht nur verkehrspolitische, sondern auch wirtschafts-, sozial-, innovations- und umweltpolitische Effekte eines verbesserten Güter- und Personenverkehrs in der Region.
Nördliches Holland als Tor zwischen wichtigen Ballungsräumen
Das Prognos-Team Mobilität & Transport und das Brüsseler Büro haben ein umfassendes Kompendium an Fakten und Argumenten zusammengestellt, dass die Bedeutung der Bahnstrecke auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene beleuchtet. Zudem unterstützen wir bei der Vernetzung von Stakeholdern in Norddeutschland und Skandinavien.
Die Studie identifiziert die Region Nördliche Niederlande als „Tor“ zwischen zwei großen Ballungsräumen: der niederländischen Metropolregion Randstad und Bremen-Hamburg. Die Studie zeigt, dass die Verbesserung der Schienenanbindung der nördlichen Niederlande an diese Ballungsräume viele Vorteile bietet.
Wie können die Ballungsräume Randstad und Bremen-Hamburg besser verbunden werden?
Eine verbesserte Verbindung der Regionen kann durch einen Ausbau der bestehenden Eisenbahnverbindung zwischen Amsterdam und Groningen in Kombination mit dem Bau der neuen Lelylijn und der Nedersaksenlijn erreicht werden.
Mit dem Flaggschiffprojekt „Wunderline“ der Connecting Europe Facility (CEF), einem Verkehrsprojekt der Provinz Groningen, dem Land Niedersachsen und der Freien Hansestadt Bremen, und der festen Querung „Fehnmarnbelt“ zwischen Hamburg und Kopenhagen gibt es bereits grenzüberschreitende Projekte in der Region.
Um eine schnelle internationale Verbindung zu gewährleisten, würde das Upgrade mit diesen Entwick-lungen kombiniert. So wird Nord-Niederlande zu einem echten Tor zwischen West- und Nordeuropa und Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V-Netz).
Was könnte eine ausgebaute Bahnverbindung in den Regionen bewirken?
„Eine Verbesserung der Eisenbahnverbindung würde nicht nur die Reisezeit verkürzen, sondern auch zu den europäischen Ambitionen beitragen. Es würde das Wirtschaftswachstum der nördlichen Niederlande und der umliegenden Regionen ankurbeln, nachhaltigeres Reisen ermöglichen und die Zusammenarbeit in den Bereichen grüner Wasserstoff, Handel und Innovation verbessern“, so Prognos-Projektleiter Alexander Labinsky. Die Verbindung würde zur Verkehrsverlagerung und zur Widerstandsfähigkeit des europäischen Eisenbahnnetzes beitragen. Den Ambitionen der Europäischen Union aus dem Green Deal und den Zielen der EU-Kohäsionspolitik könnte man einen Schritt näherkommen. Das Fazit der Evaluation lautet also: Es ist an der Zeit, diese Lücke im TEN-V-Netz zu schließen!
Zur Studie (in Englisch, Website Strong northern Netherlands)
Autorinnen und Autoren: Alexander Labinsky, Jutta Wolff, Maike Breitzke, Kai-Lennart Brune, Ben Gibbels, Neysan Khabirpour
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Dr. Jan-Philipp Kramer
Vize-Direktor, Leiter EU-Services
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